Internet Internet: Yahoo droht Kurssturz

New York/dpa. - Microsoft könnte unterdessen Expertenzufolge statt Yahoo! eine Reihe kleinerer Web-Unternehmen für Zukäufeins Visier nehmen.
Der Kurs der Yahoo!-Aktie brach bis Montagmittag an den deutschenBörsen um fast zwanzig Prozent ein. Im vorbörslichen Handel in denUSA stürzte die Aktie noch stärker auf 22,75 Dollar ab. MehrereBanken senkten bereits ihre Einstufungen der Yahoo!-Aktie.
Der Softwareriese Microsoft hatte am Wochenende zuletzt 33 Dollarje Yahoo!-Aktie geboten. Die Yahoo!-Spitze verlangte aber Microsoftzufolge mindestens 37 Dollar oder insgesamt weit über 50 MilliardenDollar (32,4 Mrd Euro). Daraufhin zog der Windows-Konzern seinAngebot offiziell zurück. Mit dem Kauf wollte Microsoft die Dominanzdes Rivalen Google bei Online-Suche und Internet-Werbung brechen.
Das Angebot hätte für Yahoo!-Aktionäre einen Gewinn von mehr als70 Prozent gegenüber dem Kurs vor der Offerte Ende Januar bedeutet.Großinvestoren äußerten bereits massive Verärgerung über die Yahoo!-Führung. Eine Zustimmung wichtiger Anteilseigner zu einem Kaufpreisvon etwa 35 Dollar wäre gut möglich gewesen, deutete der zweitgrößteYahoo!-Anteilseigner, der Vermögensverwalter Legg Mason, in einemInterview der «New York Times» an.
Bereits vor dem Platzen der Übernahme hatten Aktionäre gegen dieYahoo!-Führung wegen ihres Widerstands geklagt. Der im vergangenenSommer in den Chefsessel zurückgekehrte Firmengründer Yang stehtzudem wegen die Börse enttäuschender Gewinne unter Druck. Yahoo!strich zuletzt Stellen.
Seit gut zwei Wochen testet Yahoo! eine Kooperation mit Google beiSuchanzeigen. Eine dauerhafte Vereinbarung könnte noch diese Wocheunterschriftsreif sein, hieß es in US-Medien. Wettbewerbshüterkönnten jedoch Bedenken anmelden. Yahoo! spricht nach den Berichtenzudem noch immer mit dem Internet-Portal AOL aus dem Time-Warner-Konzern über eine mögliche Allianz. Auch Microsoft könnte sich nunExperten Gerüchten zufolge für AOL interessieren.