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Insolvenz von Babcock Borsig Insolvenz von Babcock Borsig: Clement beißt bei Banken auf Granit

08.07.2002, 18:02

Oberhausen/Bitterfeld/MZ/fzi. - Vier der sechs beteiligten Institute hättennicht genügend Vertrauen in die strategischeNeuausrichtung und die Führungsstruktur gehabt,sagte Clement. Nun soll geprüft werden, wiedie Geschäfte weitergeführt werden können.Mehr als 13000 der weltweit über 22000 Beschäftigtendes traditionsreichen Oberhausener Konzernsarbeiten in Deutschland.

Mit Ausnahme der Deutschen Bank und der WestLBhätten die meisten beteiligten Geldhäuserihre Unterstützung verweigert, sagte ein Sprecherder Commerzbank in Frankfurt. Er kritisierte,dass der Finanzierungsbedarf sich kurzfristigum rund 100Millionen Euro erhöht hätte.

Nach Angaben eines Regierungssprechers sollenmöglichst viele Unternehmensteile durch eineInsolvenz in Eigenverwaltung gerettet werden.Dabei bleibe der amtierende Vorstand im Amt,die Kontrolle übernehme allerdings der Insolvenzverwalter.Clement sagte, dass der Aufsichtsrat heuteüber einen neuen Vorstandsvorsitzenden beschließenwerde.

Nun soll geprüft werden, auf welche Konzerngesellschaftensich die Insolvenz erstrecke. Die Mitarbeitererhielten Insolvenzgeld in Höhe des Durchschnitts-Nettogehaltsder vergangenen drei Monate, hieß es in einerPflichtmitteilung von Babcock Borsig. DieBeschäftigten in Oberhausen zeigten sich erschüttert.Ungeachtet der niederschmetternden Nachrichtenaus der Oberhausener Konzernzentrale willdie Bitterfelder Babcock-Tochter IndustrierohrleitungsbauGmbH ihre Geschäftstätigkeit "normal fortführen".Weder wir noch unsere Mutter, die IndustrierohrleitungsbauLeverkusen GmbH, denken deshalb daran, Insolvenzanzumelden," sagte Geschäftsführer Lutz Schocham Montag der Mitteldeutschen Zeitung.

Der Manager machte klar, dass die weitereEntwicklung in Bitterfeld letztlich davonabhänge, wie die Oberhausener Insolvenz undmögliche Konsequenzen für die Töchter vonden eingesetzten Zwangsverwaltern bewertetwürden. "Da haben wir keinen Einfluss." Solltees tatsächlich zu einer Auffanglösung kommen,hätte der Rohrleitungsbau in Leverkusen undBitterfeld sicher gute Chancen, weitergeführtzu werden, meinte Schoch.