HS-Schoch GmbH HS-Schoch GmbH: Tauchgang bietet dem Rost Paroli
Cobbelsdorf/MZ. - Rat eines Freundes
Der heute 50-jährige ist seit 1978 selbstständiger Unternehmer. Im baden-württembergischen Aaalen gründete er eine Firma, die Lkw-Zubehör herstellt. Der Hauptsitz der Firmengruppe, zu der heute mehrere Betriebe im In- und Ausland gehören, liegt im süddeutschen Lauchheim.
Nach Cobbelsdorf kam Schoch im Jahr 1991. "Ein befreundeter Bauunternehmer hatte hier eine Niederlassung. Er schlug mir vor, ebenfalls an diesem Standort zu investieren", sagt Hermann Schoch. Für den Hersteller von Baggerschaufeln und anderem Bauzubehör ein lohnendes Geschäft: Die Produktion begann in einer alten LPG-Halle. "Der Anfang war aber nicht einfach", blickt Schoch zurück. "Wir mussten Personal suchen und anlernen. Die Zusammenarbeit mit den Behörden war nicht immer leicht, wenn es um die Erweiterung der Firma ging."
Viel aus einer Hand
Und erweitert hat sich die HS-Schoch-Gruppe in Cobbelsdorf allemal: Neue Hallen wurden gebaut, Herzstück ist seit 2000 die moderne Anlage zur "Kathodischen Tauchlackierung". In deren fünf Millionen Mark teuren Becken werden Werkstücke aus Metall mit einem vor Rost schützendem Lack versehen. "Es gibt in Deutschland nur wenige so große Anlagen wie unsere", sagt der Firmenchef. "Weil wir große Werkstücke bearbeiten können, konnten wir ins Automobilzuliefer-Geschäft einsteigen." Teile für VW werden nun in Cobbelsdorf gefertigt, auch für Lkw-Bauer wie MAN oder Iveco. Dazu kommen noch Produkte, die unter eigenem Namen vertrieben werden: "Bei Palettenstaukästen für Lkw sind wir einer der größten Hersteller."
Ob Airbag-Halterungen oder große Treppen für Windkraft-Anlagen: Viele Werkstücke, die in Cobbelsdorf lackiert werden, kommen aus Estland und Polen. Sie stammen von Firmen, an denen Schoch selbst Anteile hält. "Möglichst viel aus einer Hand", ist einer der Grundsätze, die der Unternehmer in seiner Firma zu verwirklichen versucht. "Als Komplettanbieter haben wir eine bessere Position am Markt", sagt er.
Seit 1991 hat Schoch deshalb in seinen Betrieb in Cobbelsdorf rund 11 Millionen Euro investiert, in eine Sandstrahlanlage, die Lackierung und Produktionsstrecken. Rund 100 Mitarbeiter, acht von ihnen Lehrlinge, beschäftigt er heute im Fläming. Er ist damit einer der großen Arbeitgeber der Region.
Wenn es um die Zukunft seines Cobbelsdorfer Betriebes geht, ist Schoch optimistisch: "Gerade im Lkw-Bau ist in den kommenden Jahren mit einem Boom zu rechnen. Als Zulieferer hoffen wir, davon profitieren zu können." Die Beschäftigten schätzen das Engagement des Chefs für den Betrieb. Das Schild der "Hermann-Schoch-Straße" haben sie an dem Privatweg angebracht.