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Hotel Mama Hotel Mama: Moderne Nesthocker

Von Julia Klabuhn 23.05.2011, 19:54

Halle (Saale)/MZ. - Ist das Hotel Mama ein südeuropäischesPhänomen? Weit gefehlt! Wie die Studieeines großen Wohnungsunternehmens jetzt zeigt,bleibt jeder zehnte Mann in Deutschland demElternhaus ein Leben lang treu. Da sind siewieder, die Muttersöhnchen, die sich von vornbis hinten bedienen lassen. Die Ehe nämlichist für Männer kein Ersatz mehr für das HotelMama. Schließlich bieten Frauen heute - derEmanzipation sei dank - nur noch selten haushaltstechnischen"Full Service" an.

Doch halt! Eine Umfrage reicht erfahrungsgemäßnicht aus, um die ganze Wahrheit zu erfahren.In diesem Fall ist es eine Studie des DeutschenInstituts für Wirtschaftsforschung, die jüngstunser Weltbild ergänzte. Sie untersuchte,wie weit sich erwachsene Kinder von den Elternentfernen, wenn sie denn ausziehen: durchschnittlich9,5 Kilometer. Jeder Zehnte zieht gerade mal500 Meter vom Elternhaus weg. Kein Weg alsofür die Mama, um dreckige Wäsche abzuholen,Hemden zu bügeln oder die Küche der Kinderzu putzen. Aber: Die Studie bezieht sich nichtnur auf Männer. Sie offenbart, dass auch jungeFrauen sehr gern lebenslang im Heimatort wohnen.

Diese Tatsache lässt nur einen Schluss zu:Es muss rationale Gründe für dieses Phänomengeben - es kann nicht die Bequemlichkeit derNesthockerei sein. Und richtig, da ist derGrund: Das Mehrgenerationenhaus, ein angeblichneues und viel gepriesenes Wohn-Konzept derZukunft, wurde eigentlich schon längst inItalien erfunden. Und die gute Idee findeteben zunehmend auch in Deutschland Anklang.So einfach ist das.