Handwerk Handwerk: Das erste Porzellanbuch kommt aus Meißen

Meißen/dpa. - Die Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen lässt in diesem Jahr die Rosenmalerei auf besondere Weise erblühen: Für Liebhaber nobler Stücke legt die Manufaktur das weltweit erste Porzellanbuch auf. Das kleine Bändchen mit Buchdeckel und Seiten aus Meissener Porzellan zieren Rosengedichte und -malereien hiesiger Künstler. Es ist der Höhepunkt der Rosen-Edition, die Europas ältestes Porzellanunternehmen auf der Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente vom 14. bis 18. Februar präsentiert. «Die Rosengedichte sind eine kleine Sensation», meint Vertriebsdirektor Jochen Rothauge.
Das nur eine Hand voll Blätter umfassende Buch erscheint in einer streng limitierten Auflage von zehn Stück. «Der Aufwand war unendlich groß, deshalb sind nur sehr geringe Auflagen möglich. Das macht die Rosengedichte bei Sammlern aber umso begehrter», erklärt Rothauge. Diese können von Herbst an für einen Preis von rund 5700 Euro eines der zehn Kleinode aus Porzellan erstehen. Weitere Ausgaben sollen in den nächsten Jahren folgen. Bereits in den vergangenen Jahren verließ die Manufaktur auf der Suche nach neuen Anwendungsbereichen für Porzellan immer wieder die traditionellen Wege und ging dafür auch Kooperationen mit anderen Luxusmarken ein.
So gab Meissener Porzellan 1998 bei der Haut Couture Schau in Paris sein Laufsteg-Debüt. Damals hatten die Meißener für Kleider- Entwürfe von Modezar Karl Lagerfeld ein Verfahren zur Herstellung hauchdünner Pailletten sowie Knöpfe entwickelt. Die erste Armbanduhr der Welt mit Porzellanzifferblatt entsprang der Zusammenarbeit mit dem Luxusuhrenhersteller Glashütte Original. Im Jahr 2000 überraschte die Manufaktur mit der weltweit ersten Orgel mit einem klingenden Register Orgelpfeifen aus Meissener Porzellan.
«Unsere Zusammenarbeit mit Glashütte Original und Montblanc werden wir weiter ausbauen und mit neuen, interessanten Produkten auf den Markt kommen», kündigte der Geschäftsführer der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH, Hannes Walter, an. Nähere Einzelheiten verriet er jedoch noch nicht.
Zufrieden stellte Walter fest, dass die Manufaktur im schwierigen Jahr 2002 ihre Stellung als führende Porzellanmanufaktur in der Welt behauptete. So schloss die Manufaktur mit dem Freistaat Sachsen als Gesellschafter das Jahr mit leicht positivem Betriebsergebnis ab.

