Handelskonzern Handelskonzern: Quelle-Versandzentrum in Leipzig besteht seit 10 Jahren

Leipzig/dpa. - Trotz der schweren Krise bei Karstadt-Quelle blickt das Versandzentrum Leipzig im 10. Jahr seines Bestehens optimistisch in die Zukunft. «Wir versorgen von hier aus seit kurzemauch Kunden in Holland. Außerdem wird das Versandzentrum zumDrehkreuz für Osteuropa ausgerichtet», sagt Erich R. Jeske, Chef der Unternehmens Kommunikation bei der Quelle AG (Fürth).
Der Essener Karstadt-Quelle-Konzern war wegen sinkender Umsätzeins Schlingern geraten und hatte ein hartes Sanierungskonzeptveröffentlicht, das die Schließung vor allem kleinerer Häuservorsieht. Eine Schließung des Versandzentrums steht nicht auf derAgenda. «Es gibt Überlegungen, das Gebäude zu verkaufen undzurückzumieten. Dazu gibt es Gespräche, aber nichts konkretes.»
Immerhin gehört das Logistikzentrum zu den großen Arbeitgebern imRaum Leipzig. In Spitzenzeiten sind hier bis zu 2500 Menschenbeschäftigt. Quelle-Chefin Grete Schickedanz hatte 1991 nochpersönlich entschieden, mit dem neuen Versandzentrum nach Leipzig zugehen. Die Investition von rund einer Milliarde D-Mark war die größtein der Konzerngeschichte. Innerhalb von rund drei Jahren entstand auf73 Hektar ein moderner Neubau und das damals modernste Versandzentrumder Welt. Bis zu 180 000 Pakete mit rund 600 000 Einzelartikelnverlassen täglich das Logistikzentrum.
Am 5. Dezember 1994 begann der Wareneingang. Am 18. Mai 1995 wardie Feierliche Eröffnung. Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hatte essich nicht nehmen lassen, daran teilzunehmen, war doch dasVersandzentrum ein hoffnungsvoller Samen für die von ihmversprochenen blühenden Landschaften im Osten.
Für den Leipziger Norden war das Handelshaus zugleich eineInitialzündung für den wirtschaftlichen Aufschwung. Beispiel ist diein direkter Nachbarschaft gebaute Neue Leipziger Messe, die zunehmendfloriert. Milliarden flossen in den Ausbau der Infrastruktur,besonders in die Autobahn A 14 Halle-Dresden mit zwei neuenAnschlussstellen, von denen auch das neue BMW-Werk profitiert.