Polizei ermittelt Hakenkreuze in Dresden: Haus mit Propaganda aus 30er Jahren

Dresden - Bei der Sanierung eines Siedlungshauses in Dresden sind unter der Fassade mehrere Hakenkreuze und Nazi-Parolen aufgetaucht. „Diese stammen offenbar aus den 30er Jahren“, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden am Dienstag.
Zuvor hatten verschiedene Medien berichtet. Neben mehreren Hakenkreuzen und einem Schriftzug „Heil Hitler“ waren demnach auch die olympischen Ringe sowie das Datum der Olympischen Spiele im Jahr 1936 zu lesen - in weißer Farbe auf schwarzen Schindeln. Womöglich wurden die Zeichen damals aufgebracht, als das olympische Feuer 1936 Dresden passierte.
Hakenkreuze öffentlich zu sehen - Polizei nimmt Ermittlungen auf
Anschließend wurde die Fassade laut Polizei überbaut und jüngst durch die Rekonstruktion wieder freigelegt - mit den Nazi-Symbolen. „Öffentlich zu sehen und damit für uns wieder interessant“, so der Polizeisprecher. Die Behörde nahm daher nach Bekanntwerden am Montagnachmittag Kontakt mit den Eigentümern des Hauses auf und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.
Es gehe bei den Ermittlungen darum, dass die illegalen Symbole durch das Abnehmen der Fassade wieder sichtbar gemacht und nicht sofort verhängt oder übermalt wurden, erklärte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage.
Die Staatsanwaltschaft muss den Fall nun bewerten. Am Dienstagmorgen wurde der Giebel mit schwarzer Farbe übermalt, die Symbole sind jetzt verschwunden, so die Polizei.
(mz/dpa)