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Großflughafen Schönefeld Großflughafen Schönefeld: Eröffnung wird um sieben Monate verschoben

25.06.2010, 14:40
Blick in das Passagierterminal des zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld während des Richtfestes am 7. Mai dieses Jahres. (FOTO: DPA)
Blick in das Passagierterminal des zukünftigen Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld während des Richtfestes am 7. Mai dieses Jahres. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Schönefeld/Berlin/dpa. - Vom neuen Berliner Großflughafen in Schönefeld werden die ersten Maschinen erst im Sommer 2012 starten. Die Eröffnung des Milliardenprojekts wurde am Freitag um siebenMonate auf den 3. Juni 2012 verschoben.

Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft sah sich zu demBeschluss gezwungen, weil neuartige, platzraubende Prüfgeräte bei der Sicherheitskontrolle umfangreiche Umbauten am Terminal nötig machen. So werden nun rechts und links des Empfangsgebäudes zusätzlich zwei Pavillons errichtet. Hintergrund sind neue Bestimmungen der Europäischen Union (EU) für Flüssigkeiten im Handgepäck.

Der Aufsichtsratschef, Berlins Regierender Bürgermeister KlausWowereit (SPD), sagte in Schönefeld, man sei zu der Auffassunggekommen, «dass es zu riskant wäre, den Termin 30. Oktober 2011 zu halten, weil wir nicht ausschließen können, dass wir mehr Zeit brauchen». Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) meinte, es habe keinen Sinn, «einen Eröffnungstermin um jeden Preis halten zu wollen».

Der Hauptstadtflughafen ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundesund der Länder Berlin und Brandenburg. Er wird am Tag seinerEröffnung den bisherigen Schönefelder Airport und Berlin-Tegelersetzen und dann der drittgrößte deutsche Flughafen sein. Er ist zunächst auf 27 Millionen Passagiere jährlich ausgelegt.

Wowereit sagte, die Flughafengesellschaft wolle einen Umbau beilaufendem Betrieb kurze Zeit nach der Eröffnung vermeiden. Die nun beschlossene Verschiebung koste inklusive Umbauten 112 Millionen Euro. Außerdem entgingen dem Flughafen in den sieben Monaten Verschiebung etwa 26 Millionen Euro an Einnahmen.

Die beiden Pavillons allein kosten 40 Millionen Euro, für dieUmbauten am Terminal kommen 10 Millionen Euro hinzu. Für dieUmplanung und Beschleunigung der Bauarbeiten werden nach Berechnungder Flughafengesellschaft weitere 62 Millionen Euro fällig.

In den Pavillons wird 2013 ein Teil der neuen Sicherheitsschleusenuntergebracht. Sie benötigen etwa doppelt so viel Platz wie ihreVorgängermodelle. Die neuen Prüfgeräte können auch gefährlicheFlüssigkeiten erkennen. Ende April hatte die EU-Kommission eineVerordnung erlassen, nach der von April 2013 an wieder Getränke undandere Flüssigkeiten im Handgepäck zugelassen sind. Deren Mitnahme anBord ist seit einem versuchten Terroranschlag in London 2006verboten.

Trotz der Mehrkosten soll der Finanzierungsrahmen des Projekts miteinem Investitionsvolumen von 2,5 Milliarden Euro nicht erhöhtwerden. Flughafen-Geschäftsführer Rainer Schwarz sagte, es gebeBudgetreserven, die ausgeschöpft werden könnten.