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Gasag-Verkauf angeblich gescheitert

09.05.2010, 12:14

Berlin/dpa. - Der Verkauf der Berliner Gasag, Deutschlands größtem regionalem Gasversorger, ist Zeitungsberichten zufolge vorerst gescheitert. Wie die «Berliner Zeitung» (Samstag) berichtet, zogen die Energiekonzerne Eon und Vattenfall ihr Verkaufsangebot zurück.

«Das gemeinsame Verkaufsverfahren mit Eon ist beendet», sagte ein Sprecher von Vattenfall dem Blatt. Verhandlungsteilnehmern zufolge scheiterten die Gespräche am Preis. Dem Vattenfall-Sprecher sei auch die Finanzkrise ein Grund dafür. Der Berliner Gas-Konzern wollte die Berichte nicht kommentieren.

Die Energieriesen Vattenfall und Eon halten die Mehrheit an der Gasag. Eon besitzt über seine Tochter Eon Ruhrgas den Angaben zufolge 36,9 Prozent der Anteile, Vattenfall 31,6 Prozent. Das restliche Drittel hält der französische Energieriese Gaz de France (GDF), der auch an einer Übernahme der Gasag-Mehrheit interessiert war. Allerdings hatten die Franzosen nach Angaben aus Verhandlungskreisen nur für den Eon-Anteil geboten.

Die Finanzkrise erschwere vielen Unternehmen Kreditaufnahmen für Übernahmen, sagte Vattenfall-Sprecher Hannes Hönemann der «Berliner Morgenpost» (Sonntag). Auch ein Eon-Sprecher sagte, es gebe bislang keine Entscheidung über einen etwaigen Gasag-Verkauf. Laut «Berliner Zeitung» wollten Eon und Vattenfall zusammen mindestens 700 Millionen Euro einnehmen. Der bis zum Schluss verbliebene Interessent Thüga, Deutschlands fünftgrößter Energiekonzern, habe aber deutlich weniger geboten. Die Gasag versorgt rund 650 000 Kunden in Berlin und Umgebung mit Gas. Der Umsatz lag 2009 den Angaben zufolge bei 1,14 Milliarden Euro.