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Freizeitartikel Freizeitartikel: Sport bleibt ein Renner

Von TH. MAGENHEIM-HÖRMANN 04.02.2011, 21:34
«Wir haben ein phänomenales Wintergeschäft», jubelte der Chef des Sporthandelsverbandes, Werner Haizmann. (FOTO: ARCHIV/DPA)
«Wir haben ein phänomenales Wintergeschäft», jubelte der Chef des Sporthandelsverbandes, Werner Haizmann. (FOTO: ARCHIV/DPA) dpa-tmn

MÜNCHEN/MZ. - Eis, Schnee und Kältebringen so manchen zum Zittern. Der heimischenSportartikelbranche dagegen wird es warm umsHerz. "Wir haben ein phänomenales Wintergeschäft",jubelte der Chef des Sporthandelsverbandes,Werner Haizmann, im Vorfeld der weltgrößtenSportartikelmesse Ispo, die am Sonntag inMünchen beginnt. Erneut 3,5 Prozent mehr Branchenumsatzauf 7,5Milliarden Euro habe 2010 gebrachtund damit ein anhaltend hohes Wachstum. Schlitten,Langlaufskier oder Kinderskihosen seien derzeitchronisch ausverkauft. Wintersportartikelwürden in dieser Saison erneut um ein Fünftelbesser verkauft als im Vorjahr. Es könntenoch mehr sein, wären die Produktionsstättenin Fernost nicht so weit entfernt und lieferfähig.

"Die Fertigung im angeblichen BilliglohnlandChina hat ihren Höhepunkt überschritten",betont Haizmann. Auch der Präsident des Industrieverbanddes Sportartikelhersteller, Frank Dassler,stößt in dieses Horn. Viele Arbeiter aus chinesischenSportartikelfabriken würden in besser bezahlteBranchen wie die Auto- oder Elektroindustrieabwandern. "Computer statt Schuhe" laute dieDevise. Intersport als weltgrößte Organisationvon Sportfachhändlern reduziert den Anteilihrer in China gefertigten Exklusivmarkenangesichts dessen von drei Viertel auf dieHälfte, so Haizmann. Künftig werde alternativin Indien oder auch Bulgarien und Rumänienproduziert.

Letzteres soll auch wieder rasche Nachlieferungenerlauben. Mit Werken in Osteuropa könne Produktionund Markt wieder schneller zusammengeführtund kein Geschäft müsse mehr verschenkt werden,sagt Haizmann. In welchem Ausmaß die ProduktionsverlagerungenPreissteigerungen mit sich bringen, sei nochoffen. Betroffen sind vor allem Textilienund Sportschuhe. Fast die Hälfte der Weltproduktionstammt derzeit noch aus China, sagt Dassler.

Handel und Industrie hoffen aber, dass sichVerbraucher von Verteuerungen nicht bremsenlassen. Die Sportartikelbranche wächst nunschon das fünfte Jahr in Folge. Denn Sportals ein Teil Gesundheitsprophylaxe sei zumDauerbrenner geworden. Dabei greift die Brancheauch gern zu neuen Begriffen. Messechef KlausDittrich spricht von "Healthstyle". Das seider Markt um Fitness-Studios, Wellness, Sport-und Gesundheitsreisen, der schon für 20 MilliardenEuro Umsatz pro Jahr sorgt.