Frankfurter Rundschau Frankfurter Rundschau: Revolution im Zeitungsmarkt
Frankfurt (Main)/MZ. - Engagierte Publizistik
Für die überregional erscheinende FR beginnt damit eine neue Ära, die ohne den Einstieg der Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg (MDS) nicht möglich gewesen wäre. Das Verlagshaus, in dem unter anderem die "Mitteldeutsche Zeitung", der "Kölner Stadt-Anzeiger" und "Express" erscheinen, übernahm Mitte vorigen Jahres von der SPD-Medienholding DDVG 50 Prozent plus eine Stimme an der FR. Erklärtes Ziel: die wirtschaftlich angeschlagene "Frankfurter Rundschau" wieder auf Erfolgskurs zu führen und publizistisch weiterzuentwickeln. Die DDVG hob als großen Vorteil hervor, dass MDS "für eine engagierte Publizistik" stehe. MDS unterstrich dies, indem Herausgeber Alfred Neven DuMont den Vorsitz des FR-Herausgeberrates übernahm.
Für MDS war der Erwerb der FR-Mehrheitsanteile der Einstieg in den nationalen Zeitungsmarkt. International etablierte sich der Verlag 2006 mit der Beteiligung an der führenden israelischen Tageszeitung "Haaretz" in Tel Aviv.
Die neue FR ist völlig anders - und gleichzeitig die bekannte FR. Die Zeitung ist praktisch, handlich und dabei so seriös und informativ wie gewohnt. "So bedeutend Papier, Farbe, Gestaltung und Format auch sind, das Wichtigste bleiben die Inhalte der Zeitung", schreibt MDS-Geschäftsführer Konstantin Neven DuMont in einer Sonderbeilage zur Einführung der neuen FR. "Es steht nicht mehr wie früher die bloße Nachricht von gestern im Mittelpunkt, sondern die intelligente Analyse dessen, was passiert und welche Schlussfolgerungen wir daraus für die Zukunft ziehen", so Neven DuMont.
Leser bekommen keine vorgefertigten Meinungen, sondern Inhalte, die der Bildung ihrer persönlichen Perspektiven dienen sollen. Dabei wird die "Frankfurter Rundschau" ein verlässlicher Partner sein: "Selbstverständlich bleibt die FR ihren bisherigen, sozialliberalen Grundsätzen auch in Zukunft treu. Auch das ist durchaus zeitgemäß und passt gut zur Philosophie von MDS. So gesehen haben zwei Traditionshäuser zueinander gefunden, die sich hervorragend ergänzen und viel voneinander lernen können", sagt Neven DuMont, für den die "Innovationsfähigkeit eines Verlags nach wie vor die entscheidende Rolle spielt".
Vorbild in England
Mit der Veränderung des Formats befindet sich die FR weltweit in guter Gesellschaft. Im angelsächsischen Raum beispielsweise haben mehrere bedeutende Blätter diesen Schritt vollzogen. Angefangen vom renommierten britischen "Guardian" bis zum New Yorker "Wall Street Journal".
Die Umstellung auf das Tabloid ist selbstverständlich nicht die einzige Veränderung, die die FR-Leser erwartet. Auch inhaltlich haben sich die Frankfurter eine Menge Veränderungen vorgenommen. So wird es künftig eine neue Doppelseite "Meinung" geben. Eine weitere neue Doppelseite wird täglich über das Themengebiet "Wissen und Bildung" informieren. Den Abschluss der neuen FR bildet das "Magazin" - eine neue Mischung aus dem bisherigen Wochenendmagazin und Berichten aus aller Welt.