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Familiendrama Familiendrama in Thüringen: Wer ist der Mann, der seine Kinder erstochen hat?

16.06.2017, 09:02
Rettungsdienste und Polizisten im Einsatz bei einem Familiendrama in Altenfeld. Ein Mann hatte drei kleine Kinder niedergestochen.
Rettungsdienste und Polizisten im Einsatz bei einem Familiendrama in Altenfeld. Ein Mann hatte drei kleine Kinder niedergestochen. dpa-Zentralbild

Altenfeld - Ein unfassbares Tragödie erschüttert die 1000-Seelen-Gemeinde Altenfeld in Thüringen: Ein Vater (27) ersticht zwei seiner Kinder (1,4). Ein dritter Junge (3) wird schwer verletzt. Die Mutter findet ihre Söhne blutüberströmt in der Wohnung und alarmiert die Polizei.

Für zwei der niedergestochenen Jungs kommt jede Hilfe zu spät, der Dreijährige wird lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Noch vor Ort wird der Vater, selbst schwer verletzt, festgenommen. 

Familiendrama in Altenfeld: Wer ist der Mann, der seine Kinder mit einem Messer niedergestochen hat?

Der 27 Jahre alte Familienvater arbeitete nach Angaben der „Bild“ als Kurierfahrer und soll sich sich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert haben. Die Nachbarn glaubten an ein harmonisches Familienleben, alles schien normal. Doch der Schein war trügerisch: Der 27-Jährige verprügelte die Mutter seiner Kinder. Am Dienstag schlug er sie krankenhausreif. Oberstaatsanwältin Anette Schmitt-ter Hell bestätigt gegenüber der „Bild“: „Es kam zu häuslicher Gewalt gegen die Ehefrau, eine Kindesgefährdung war am Dienstag nicht zu erkennen.“

Ein 38-Jähriger tötet laut ersten Erkenntnissen der Polizei seine Eltern und wählt dann schwer verletzt selbst den Notruf.

Vermutlich aus Verzweiflung über schwere Erkrankungen soll eine 65 Jahre alte Frau ihren Sohn und sich selbst getötet haben.

Die Polizei findet in einer Wohnung ein drei Jahre altes Mädchen und eine 39 Jahre alte Frau tot. Der mutmaßliche Vater und Ehemann, der sich noch in einem Zimmer aufhielt, wird bei dem Einsatz erschossen.

Ein 63-jähriger Hobby-Jäger hat am 10. Mai seine Ehefrau mit einer Schusswaffe getötet. Im Anschluss hatte er versucht sich das Leben zu  nehmen. Dies scheiterte. Der Mann überlebte schwer verletzt.

Eine Frau tötet ihre sechs und sieben Jahre alten Töchter sowie sich selbst. Hintergrund soll ein Sorgerechtsstreit gewesen sein.

Nach einem Ehestreit ersticht ein Vater seine fünfjährige Tochter sowie den acht Jahre alten Sohn. Danach tötet er sich selbst. Eine drei Jahre alte Tochter, die während der Tat in der Wohnung ist, überlebt.

Ein Vater soll seinen vierjährigen Sohn und die acht Jahre alte Tochter getötet haben. Der Mann stürzt sich von einer Brücke in den Tod. Auf Facebook hatte er über einen Beziehungskonflikt mit seiner Ehefrau geschrieben.

Ein 36-Jähriger soll seine Ehefrau und seine dreijährige Tochter erstochen haben. Danach stürzt er sich von der Aussichtsplattform eines Baumwipfelpfades.

Familientragödie in Thüringen: Was war der Auslöser für die schreckliche Tat?

Zeugen aus dem unmittelbaren Umfeld der Familie hätten berichtet, dass sich die Mutter (29) von ihrem Mann habe trennen wollen und ihm dies gesagt habe, sagte Anette Schmitt-ter Hell am Freitag. Die drei Kinder habe sie bei sich behalten wollen. Die Frau sowie ihr Ehemann konnten aber noch nicht vernommen werden. Gegen ihn wollte die Staatsanwaltschaft Erfurt am Freitag Haftbefehl beantragen.

In Altenfeld sind viele Menschen noch immer fassungslos: „Wir sind geschockt, das ist alles sehr bedrückend“, sagte der Inhaber des Gasthofs „Zum kühlen Grunde“, Thomas Wenzel. Bürgermeister Peter Grimm sagte: „Wir sind alle tief betroffen und fix und fertig.“

Seinen Worten zufolge ist die Mutter im Ort aufgewachsen und erst vor wenigen Monaten mit Mann und Kindern zurückgekehrt. Hier bezogen sie das schieferverkleidete Haus, hinter dessen Wänden sich nun die Tragödie ereignet hat. Der Mann sei ihm etwas unnahbar vorgekommen, sagte Grimm.

Die Gemeinde überlege nun, wie sie der Frau angemessen beistehen könne. Eigentlich wollte der Ort kommende Woche 525. Jubiläum feiern, doch die Party wurde abgesagt. „Nach dem, was hier passiert ist, ist uns allen nicht mehr zum Feiern zumute“, betonte der Bürgermeister. (mz/dpa)