Extra Extra: Haustiere leiden mehr unter der Hitze als Wildtiere
Hannover/dpa. - «Rehe und Hasen haben genügend Raum, um sich gegen die Sonne zu schützen, die Haustiere sind dagegen auf die Vernunft des Menschen angewiesen», sagte Prof. Ingo Nolte von der Tierärztlichen Hochschule in Hannover der dpa am Donnerstag. Durch die Hitze bedrohte Tierarten gebe es in Deutschland aber nicht. Dafür müsste schon die Nahrungskette unterbrochen werden.
«Obwohl Hunde mit dichtem dunklem Fell im Moment besonders leiden, sollte deren Fell nicht geschoren werden», betonte Nolte. Das dichte Haarkleid schütze die Tiere schließlich auch vor Sonnenbrand. Wichtig sei es, auf die doppelte Wasserration und viele kleinere Futtermengen zu achten.
«Auch wenn einige Hunde eher wasserscheu sind, sollten sie regelmäßig abgeduscht werden», erläuterte der Tierexperte. Dabei solle der Tierhalter auch vor kleineren Auseinandersetzungen nicht zurückschrecken. Einen Hund derzeit über längere Zeit im Auto zu lassen, sei lebensgefährlich. «Durch die Hitze kann es schnell zu einem Schock und zu erheblichen Organschäden kommen», sagte Nolte.
Bei Kaninchen und Meerschweinchen müssten die Besitzer in diesen Tagen insbesondere auf die Hygiene in den Ställen und Käfigen achten. Die Gefahr, die von Fliegen, Würmern und Maden ausgeht, sei momentan besonders hoch. Nolte rät, bei den Kleintieren immer wieder den Afterbereich zu untersuchen und bei Auffälligkeiten sofort einen Tierarzt aufzusuchen.
Katzenbesitzer haben es dagegen schwerer, ihre Lieblinge vor der Hitze zu schützen. «Viele Katzen sind Sonnenanbeter und übertreiben die direkte Sonneneinstrahlung allzu oft», erläuterte Nolte. Zudem seien sie nicht bereit, größere Wassermengen zu trinken.