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Krasse Privilegien Was die Bahn macht, wenn Promis im Zug sitzen

Viele Menschen schimpfen über die Deutsche Bahn – und oft auch zurecht. Viele Züge sind unpünktlich, der Service nicht immer okay, oft gibt’s unterwegs kein Internet und die Preise steigen und steigen. Nun kommt aber heraus, dass Promis regelmäßig eine ganz andere Seite der Bahn erleben.

17.10.2022, 11:33
Wenn VIP im Zug sitzen, gibt sich die Bahn deutlich mehr Mühe als sonst. 
Wenn VIP im Zug sitzen, gibt sich die Bahn deutlich mehr Mühe als sonst.  Foto: Moritz Frankenberg/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Magdeburg/slo – Promis und Politiker genießen bei der Deutschen Bahn offenbar einen bisher weitgehend unbekannten Super-Service. Wie der „Spiegel“ berichtet, existiert bei der Bahn ein vertraulicher „VIP-Reiseservice“, bei dem sich das Schienen-Unternehmen von seiner allerbesten Seite zeigt.

Das Magazin zitiert aus der „Konzernrichtlinie 199.0001, Reisen nach Sondervorschrift, 5.0“, mit der die Bahn dem „besonderen Schutz- und Sicherheitsbedürfnis exponierter Personen des öffentlichen Lebens“ Rechnung trage.

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Reisen mit der Bahn: Besondere Vorteile für VIP

Demnach würden solche Fahrten „besonders sorgfältig“ geplant. Besondere „Betriebsüberwacher“ sollen demnach dafür sorgen, dass diese Züge möglichst schnell und störungsfrei ans Ziel kommen.

Konkret also: Ist das Netz überlastet und die Bahn muss entscheiden, welcher Zug zuerst fahren darf, dann hat der Promi-Zug Vorrang, der Rest muss warten. Im Bordrestaurant darf dann auch auf Rechnung bezahlt werden, nervige Durchsagen können wegfallen.

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Auch für die Züge selbst gelten demnach besondere Ansprüche. Fahrzeuge mit Politikern oder Promis an Bord sollen

  • in bestem Zustand
  • gründlich gereinigt (innen und außen)
  • ausgestattet mit allen erforderlichen Verbrauchsstoffen
  • mit funktionierenden technischen Komponenten
  • in korrekter Wagenreihung
  • mit regulärem Personal

durchs Land fahren. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit - bei der Bahn jedoch scheinbar nicht.

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Wer den VIP-Status hat, verrät die Bahn übrigens nicht.

Und: Wie der Spiegel weiter berichtet, fordert mit Stefan Gelbhaar von den Grünen nun der erste Bahn-Aufsichtsrat, die Privilegien sofort zu streichen.