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Berlin Hunderte Demonstranten solidarisch mit Protesten im Iran

Von dpa Aktualisiert: 31.10.2022, 22:35
Teilnehmer einer Solidaritätsdemonstration mit den Protestierenden im Iran bilden eine Menschenkette.
Teilnehmer einer Solidaritätsdemonstration mit den Protestierenden im Iran bilden eine Menschenkette. Christophe Gateau/dpa

Berlin - In Berlin haben sich Hunderte von Menschen bei einer Demonstration mit den Protesten im Iran solidarisiert. Auf der Straße des 17. Juni bildeten sie ab dem frühen Samstagnachmittag eine Menschenkette zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor. Nach Angaben der Berliner Polizei nahmen bis zu 1600 Menschen daran teil. Am späten Nachmittag waren es allerdings bereits deutlich weniger.

Immer wieder waren Plakate mit Fotos von Mahsa Amini zu sehen. Der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mitte September gilt als Auslöser der seit Wochen anhaltenden Massenproteste im Iran gegen den autoritären Kurs der Regierung. Weil sie die Vorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll, war Amini von der Sittenpolizei festgenommen worden. Sie starb am 16. September in Polizeigewahrsam.

Auf Transparenten war auch ein überdimensionaler Fuß mit Stöckelschuh zu sehen, der einen Mullah zu zertreten drohte. Auf anderen hieß es „Freiheit für den ganzen Iran“ oder „Ein Land trauert um seine Kinder“. Eine Gruppe von Demonstranten zog in Richtung Brandenburger Tor und skandierte „Revolution!“ Andere riefen im Chor „Weg, weg, weg, Mullah muss weg“.

In die Menschenkette reihten sich auch viele Männer ein, von denen etliche ebenfalls Plakate mit dem Protestslogan „Women Life Freedom“ (Frauen, Leben, Freiheit) hochhielten, der auch von Demonstrantinnen und Demonstranten im Iran gerufen wird.

Bereits am Samstag vor einer Woche waren Zehntausende Menschen durch das Regierungsviertel gezogen, die ein Zeichen der Solidarität mit den Protestierenden setzen wollten. Nach Einschätzung der Polizei nahmen daran insgesamt rund 80.000 Menschen teil. Zu der Demonstration an diesem Samstag waren nach Angaben der Polizei 10.000 Teilnehmer angemeldet. Bis zum Nachmittag sei die Versammlung friedlich und störungsfrei gewesen.