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Energieausbau Grüne wollen Turbo bei Windkraft und Solarenergie zünden

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist in Niedersachsen aus Sicht der Grünen in der Zeit der rot-schwarzen Landesregierung ins Stocken geraten. Nach ihrem Vorschlag soll sich das Land an Konzepten aus anderen Bundesländern ein Beispiel nehmen.

Von dpa Aktualisiert: 17.09.2022, 15:29
Ein Strommast steht in einem Windpark.
Ein Strommast steht in einem Windpark. Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

Hannover - Mehr Flächen für Windenergie, eine Solarpflicht für neue Dächer und Parkplätze, dazu 200 Stellen in Behörden, um Planungen und Genehmigungen zu beschleunigen: Die niedersächsischen Grünen haben ein Konzept für den schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien vorgestellt. „Jede Kilowattstunde Sonne, Wind und Biogas, die wir mehr ans Netz kriegen, dämpft die Preise, schützt das Klima und beendet die Abhängigkeit von fossilen Energien“, sagte Christian Meyer, Vize-Fraktionschef der Grünen im Landtag am Freitag.

„Wir wollen ganz schnell 2,5 Prozent der Landesfläche für die Windenergie ausweisen und zwar im Konsens mit den Umweltverbänden und den Kommunen“, sagte Meyer, der nach Julia Willie Hamburg zweiter Grünen-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 9. Oktober ist.

Vorbild für dieses Projekt sei Schleswig-Holstein. Die erneuerbaren Energien sollten Vorrang vor anderen Interessen wie zum Beispiel dem Denkmalschutz haben. Es gebe viel Potenzial. In Niedersachsen sei etwa zehn Prozent der Landesfläche durch die Bundeswehr blockiert. „Wir könnten dort Windenergieanlagen bauen mit der Kapazität von fünf Atomkraftwerken.“

Nach den Vorgaben des Bundes muss Niedersachsen 2,2 Prozent der Landesfläche verbindlich für die Windenergie ausweisen. Derzeit würden gerade mal 1,1 Prozent der Landesfläche für die Windenergie genutzt, kritisierte Meyer. Die große Koalition sei beim Ausbau der erneuerbaren Energien nur im Schneckentempo vorangekommen.

Darüber hinaus sollte laut Meyer für alle Neubauten, Dachsanierungen und Parkplätze die Nutzung von Photovoltaik verbindlich werden. Dies habe Baden-Württemberg gemacht, sagte der Politiker, der von 2013 bis 2017 niedersächsischer Agarminister war. Weil es derzeit im Schnitt acht Jahre dauere, bis eine Windkraftanlage ans Netz gehe, schlagen die Grünen vor, die Planungs- und Genehmigungsbehörden mit 200 neuen Stellen auszustatten.