Deutscher Banken-Beitrag für Athen acht Milliarden
Berlin/dpa. - Der Umfang des freiwilligen Engagements deutscher Banken und Versicherer beim Rettungspaket für Griechenland beläuft sich auf rund 8 Milliarden Euro. Das teilte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Freitag in Berlin mit.
Die Institute wollen bis Anfang Mai 2013 bestehende Kreditlinien für Griechenland und griechische Banken aufrechterhalten und sich nicht aus dem Anleihengeschäft zurückziehen.
Das Engagement aus dieser Verpflichtung belaufe sich auf acht Milliarden Euro, sagte der Sprecher. Zu weiteren Details - etwa den Beteiligten und deren konkrete Beiträge - machte er keine Angaben. Mit im Boot ist die Deutsche Bank, die einen «substanziellen Beitrag» leisten will. An der Verpflichtung hatten auch die Commerzbank, Landesbanken sowie die genossenschaftliche DZ Bank mitgewirkt.
Das Geld aus dem freiwilligen Engagement kommt nicht zusätzlich zu den vereinbarten Hilfen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und den Euro-Ländern von bis zu 110 Milliarden Euro hinzu. Es könnte am Ende aber dazu führen, dass die staatlichen Hilfen geringer ausfallen, weil Griechenland schneller wieder auf die Beine kommt.
Konkret wollen die Banken bestehende Kreditlinien gegenüber Athen und griechischen Banken aufrechterhalten - «im Rahmen ihrer wirtschaftlichen und rechtlichen Möglichkeiten». Sie sollen bis zum 6. Mai 2013 auf Grundlage der getroffenen Vereinbarungen in vollem Umfang fortgeführt werden. Die Kreditlinien sollen also weder gekündigt noch die jeweiligen Beträge reduziert werden.
Auslaufende Kreditlinien in Höhe von insgesamt 3,3 Milliarden Euro sollen «durch neu zu vereinbarende Linien oder andere Formen der Finanzierung ersetzt werden», heißt es in einer Erklärung.
Auch griechische Staatsanleihen sollen «wenigstens bis zum 6. Mai 2013» aufrechterhalten werden. Werden Anleihen früher fällig, sollen sie neu refinanziert werden. Es sollen «Ersatzinvestitionen in Anleihen» oder andere Formen der Finanzierung von 4,8 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Das könnten auch Kredite sein.
Die teilnehmenden Finanzunternehmen riefen in der gemeinsamen Erklärung zugleich «alle deutschen Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen» auf, «ebenfalls einen Beitrag zu leisten, um den Anpassungsprozess Griechenlands positiv zu begleiten».
An den Gesprächen hatten auch die Spitzen von Bundesbank und Finanzaufsicht BaFin teilgenommen. Bei den Zusagen geht es auch darum, bestimmte aufsichtsrechtliche Vorgaben an das Eigenkapital und das Risikomanagement von Instituten zu berücksichtigen. Hinzu kommen aktienrechtliche Fragen und die Rechte der Eigentümer.