Das Mammographie-Screening
Was ist das Mammographie-Screening?
Die wirksamste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs ist die Mammographie, das Röntgen der Brust. Studien belegen, dass eine regelmäßige Untersuchung die Brustkrebs-Sterblichkeit erheblich senken kann, weil noch nicht tastbare Tumore erkannt werden können. Ziel des Screenings ist es, Tumore so frühzeitig zu erkennen, dass sie schonender und effektiver behandelt werden können und natürlich soll die Zahl der Todesfälle durch Brustkrebs gesenkt werden. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums erkrankt jede elfte Frau im Laufe ihres Lebens daran. Pro Jahr sind das etwa 55.000 Frauen, mehr als 17.000 sterben jährlich daran.
Das Screening ist ein zusätzliches Angebot zur jährlichen Krebs-Früherkennungsuntersuchung durch den Frauenarzt und der Selbstuntersuchung der Brust und ein weiterer Schritt zur qualitativen Verbesserung im sensiblen Bereich der Brustkrebsfrüherkennung. Das Programm ist ein echter Gewinn für die betroffenen Frauen, weil durch ein qualitätsgesichertes Untersuchungs- und Diagnoseverfahren unnötige Ängste und unnötige Eingriffe reduziert bzw. vermieden werden können.Die Teilnahme ist freiwillig und für die anspruchsberechtigten Frauen kostenfrei. Alle entstehenden Kosten werden von der AOK Sachsen-Anhalt übernommen. Die Praxisgebühr entfällt hierbei. Die kurative Mammographie bleibt ebenfalls bei medizinischer Indikation (Krankheitsfälle in Familie, bereits eingetretene eigene Erkrankungen) Leistung der AOK Sachsen-Anhalt.
Wer kann teilnehmen?
Das Programm wird speziell für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren angeboten. In dieser Altersgruppe ist die Mammographie die geeignetste Methode, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen. Bei Frauen, die jünger sind, ist das Brustgewebe dichter und fester, so dass Röntgenaufnahmen weniger Aussagekraft haben. Zudem ist Brustkrebs bei jüngeren Frauen erheblich seltener. Das durchschnittliche Alter, in dem Brustkrebs diagnostiziert wird, liegt bei 62 Jahren.
Ablauf des Screening-Programms
Alle Frauen der Altersgruppe 50 bis 69 Jahre erhalten nach und nach anhand von Meldedaten der Kommunen (132 Gemeinden in Sachsen-Anhalt) automatisch aller zwei Jahre ein Einladungsschreiben mit Terminvorschlag und genauer Ortsangabe. Das Screening wird in Sachsen-Anhalt in vier besonders qualifizierten Mammographie-Zentren durchgeführt (Dessau, Halle, Magdeburg, Stendal). Damit alle Frauen das neue Angebot auch annehmen können und um Anfahrtswege gerade im ländlichen Raum so gering wir möglich zu halten, werden die Untersuchungen nicht allein an den Hauptstandorten angeboten. Pro Region wird es auch eine mobile Einheit geben – ein so genantes Mamma-Mobil - das durch das Land fährt.
Das Früherkennungsprogramm unterliegt strengen Qualitätsanforderungen- von der Mammographie über die Diagnose bis hin zur Einleitung einer eventuell erforderlichen Therapie. Das betrifft unter anderem die Qualifikation der Ärzte und des medizinisch-technischen Personals und die Anforderungen an die speziellen strahlungsarmen Geräte. Die Untersuchung führt eine speziell geschulte radiologische Fachkraft durch. Zwei erfahrene Ärzte sehen sich die Röntgenbilder unabhängig voneinander an und werten diese aus. Das Ergebnis erfahren die Frauen innerhalb von sieben Werktagen nach der Untersuchung.