China löst Deutschland als Exportweltmeister ab
Wiesbaden/dpa. - Im Dezember deutete sich jedoch eine Trendwende an: Die deutschen Ausfuhren stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag auf Jahressicht erstmals seit Oktober 2008 wieder. Volkswirte rechnen mit einer weiteren Erholung.
Im vergangenen Jahr litt die stark vom Export abhängige deutsche Wirtschaft besonders unter der weltweiten Absatzflaute. Die Ausfuhren brachen um 18,4 Prozent ein. Das ist der stärkste Rückgang seit 1950. Ausgeführt wurden Waren im Gesamtwert von 803,2 Milliarden Euro. Wichtigste Handelspartner blieben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
In der Rangliste der weltweit größten Exportnationen wurde Deutschland von China überflügelt, wie die Statistiker bilanzierten: Die Ausfuhren Chinas beliefen sich nach Angaben des chinesischen Handelsministeriums im Jahr 2009 auf 1 201,7 Milliarden US-Dollar, die deutschen Ausfuhren auf umgerechnet 1 121,3 Milliarden US-Dollar.
Auch die Einfuhren stürzten in Deutschland 2009 so stark ab wie seit fast 60 Jahren nicht mehr ein. Der Rückgang war mit 17,2 Prozent aber etwas geringer als auf der Exportseite. Der Wert der importierten Waren belief sich auf 667,1 Milliarden Euro. Die Außenhandelsbilanz - der Saldo von Importen und Exporten - schloss das Jahr 2009 mit einem Überschuss von 136,1 Milliarden Euro ab. Im Vorjahr hatte der Saldo noch 178,3 Milliarden Euro betragen.
Die Werte für Dezember fielen seit langem wieder etwas freundlicher aus. Die Ausfuhren lagen erstmals seit Oktober 2008 wieder über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das Plus lag bei 3,4 Prozent. Zugleich sanken im Dezember die Importe binnen Jahresfrist um 6,5 Prozent. Von November auf Dezember 2009 legten kalender- und saisonbereinigt sowohl die Ausfuhren (plus 3,0 Prozent) als auch die Einfuhren (plus 4,5 Prozent) zu.
«Der Trend im Außenhandel zeigt weiter klar nach oben und hat im vierten Quartal einen deutlich positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum geleistet», bilanzierten Volkswirte der Commerzbank. «In den kommenden Monaten dürften die Exporte weiter zulegen, die Dynamik sollte allerdings allmählich nachlassen.»
Pressemitteilung: http://dpaq.de/KYi0n