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CAS Staßfurt CAS Staßfurt: Verwalter hofft auf schnelle Rettung des Anlagenbauers

Von Petra Korn 15.04.2005, 08:39
Riesige Stahltürme für Windkraftanlagen werden am 19.12.2002 in einer Werkhalle des Chemieanlagenbau Staßfurt (CAS) gefertigt (Archivbild). Die Chemieanlagenbau Staßfurt AG mit 200 Beschäftigten hat Insolvenz beantragt. Das Schreiben sei am Donnerstag beim Amtsgericht Magdeburg eingegangen, teilte ein Sprecher der Behörde am Freitag mit und bestätigte damit einen Bericht der «Magdeburger Volksstimme» vom gleichen Tag. Über die Gründe der Zahlungsunfähigkeit wollte Insolvenzverwalter Andreas Kienast unter Hinweis auf potenzielle Investoren keinen Angaben machen. Der Vorstand habe erkannt, dass die Löhne für April nicht mehr gezahlt werden könnten, sagte Kienast dem Blatt. Die Produktion solle aber uneingeschränkt weiter laufen. Alle Aufträge sollen abgearbeitet und neue akquiriert werden, so der Anwalt. Er zeigte sich optimistisch, den Betrieb retten zu können. Die IG-Metall sicherte den Beschäftigten ihre Unterstützung zu. (Foto: dpa)
Riesige Stahltürme für Windkraftanlagen werden am 19.12.2002 in einer Werkhalle des Chemieanlagenbau Staßfurt (CAS) gefertigt (Archivbild). Die Chemieanlagenbau Staßfurt AG mit 200 Beschäftigten hat Insolvenz beantragt. Das Schreiben sei am Donnerstag beim Amtsgericht Magdeburg eingegangen, teilte ein Sprecher der Behörde am Freitag mit und bestätigte damit einen Bericht der «Magdeburger Volksstimme» vom gleichen Tag. Über die Gründe der Zahlungsunfähigkeit wollte Insolvenzverwalter Andreas Kienast unter Hinweis auf potenzielle Investoren keinen Angaben machen. Der Vorstand habe erkannt, dass die Löhne für April nicht mehr gezahlt werden könnten, sagte Kienast dem Blatt. Die Produktion solle aber uneingeschränkt weiter laufen. Alle Aufträge sollen abgearbeitet und neue akquiriert werden, so der Anwalt. Er zeigte sich optimistisch, den Betrieb retten zu können. Die IG-Metall sicherte den Beschäftigten ihre Unterstützung zu. (Foto: dpa) Zentralbild

Staßfurt/MZ. - Der Vorstand sei diesen Schritt gegangen,weil absehbar gewesen sei, dass Löhne undGehälter für den Monat April nicht mehr gezahltwerden könnten. CAS beschäftigt derzeit einschließlichder Auszubildenden rund 220Mitarbeiter.

Die Produktion im Unternehmen, das über eineGießerei verfügt, Teile für Windkraftanalgenfertigt und im Apparatebau aktiv ist, sollunberührt bleiben: "Wir produzieren weiter,nehmen Aufträge an und arbeiten Aufträge ab",so Kienast.

Der Verwalter hofft, schnell eine Lösungfür das Unternehmen finden zu können. Bereitsvor der Antragstellung habe es mehrere Interessentengegeben. "Diese Gespräche konnten nicht zuEnde geführt werden", sagt Kienast, der gemeinsammit dem CAS-Vorstand im Kontakt mit den Interessentenist.

Auch im Unternehmen selbst ist man optimistisch:"Wir arbeiten voll, alle Bereiche sind sehrgut ausgelastet. Und wir haben heute schonwieder neue Aufträge bekommen", erklärte CorinnaEisenträger, Vorstandsvorsitzende der CAS.Alle Mitarbeiter des Unternehmens seien abgesichert:Bis zum 31. März seien alle Löhne und Gehältergezahlt worden. Jetzt bekämen die Beschäftigtenfür drei Monate Insolvenzausfallgeld. DieZeit werde genutzt, die Gespräche mit denInteressenten, bei denen "nach wie vor Bereitschaft"bestehe, "intensiv fortzuführen", so die Vorstandsvorsitzende.

Zu den Gründen für die finanziellen Schwierigkeitendes Unternehmens gehört nach ersten EinschätzungenKienasts ein Rückgang im Auftragsvolumen,speziell im Windenergiebereich.<$7> Das StaßfurterUnternehmen fertigt seit mehreren Jahren imAuftrag verschiedener WindkraftanlagenherstellerStahlrohrtürme und Fundamentsektionen einschließlichder Einbauten wie Leitern und Podeste.