13 Bürger sterben bei Busunfall 13 Bürger sterben bei Busunfall: Gemeinde Hopsten steht unter Schock
Hopsten/dpa. - «Ich kenne sie fastalle», sagt Ortsvorsteher Johannes Kramer. Wenige Stunden nach demUnglück weiß auch er noch nicht, wen von seinen Freunden, Bekanntenund Vereinskameraden es getroffen hat. Kramer geht davon aus, dassalle der 13 Toten aus dem beschaulichen Mittelalter-Örtchen imMünsterland kommen.
Es sollte eigentlich ein schönes Erlebnis werden, für die 48Senioren des landwirtschaftlichen Ortsvereines. Meist sind es Ältere,die die Reiseangebote wahrnehmen. Manche sind schon verwitwet. Einmalim Jahr starten sie zu einer großen Tour. «Letztes Jahr waren sie inTirol», sagt Kramer, ein Höhepunkt im Jahr für alle Beteiligten.Diesmal wurde Dresden als Ziel gewählt. «Sie nehmen immer ein gutesHotel und machen dann Tagesausflüge.» Das Busunternehmen Strier ausdem nahen Ibbenbüren fährt die Vereinsmitglieder schon seit Jahren.«Ein grundsolides Unternehmen», sagt Kramer.
Nach Angaben der Polizei war ein Lastwagen auf den am Ende einesStaus wartenden Bus aufgefahren. Der Busfahrer überlebte, meldete dieKatastrophe sofort in die Firmenzentrale in Ibbenbüren.Rettungskräfte holten in einer dramatischen Rettungsaktion 31Verletzte aus dem Bus, der mehrere Meter tief eine Böschunghinabgestürzt war. Hubschrauber fliegen die Verletzten inKrankenhäuser, an Ort und Stelle wird ein Notlazarett eingerichtet.Für mindestens 13 Menschen kommt jedoch jede Hilfe zu spät.
Während in Sachsen-Anhalt die Rettungsarbeiten noch laufen, sitzendie Menschen in Hopsten vor den Fernsehgeräten und Bildschirmen ihrerComputer. Manchen Bauern auf den umliegenden Höfen hat die Nachrichtvom Tod seiner Berufskollegen bis zum späten Nachmittag noch garnicht erreicht. Wer etwas gehört hat, verfolgt am Radio oder imInternet die schrecklichen Nachrichten, die Zahl der Todesopfer wirdständig nach oben korrigiert. Erst spricht die Polizei von einemToten, dann sind es sieben, dann elf, schließlich 13.
«Ich muss mich erst einmal sammeln», sagt der Ortsvorsteher. Demkatholischen Ortspfarrer Johannes Söntgerath geht es ähnlich. Er istim ersten Moment gar nicht zu einer Stellungnahme in der Lage. «Ermuss das alles erst einmal für sich verarbeiten», sagt eineMitarbeiterin.