Wahl im Burgenlandkreis Junger Zeitzer nutzt sein Recht: Er füllt erstmals Stimmzettel aus
Einhard Kühn aus Zeitz ist 18 Jahre alt und gehört am 9. Juni zu den Erstwählern in der Region. Warum der Gastronomielehrling den Stimmzettel ausfüllen wird.

Zeitz/Droyssig/MZ. - „Ihr könnt Euch nicht über irgendwas aufregen, wenn Ihr nicht wählen geht. Ihr müsst die Möglichkeit der Wahl nutzen“, so oder so ähnlich habe Ralf Kannegießer schon immer zu jungen Leuten gesprochen. Kannegießer ist im Restaurant Landhaus Schloss Droyßig nicht nur Küchenchef und Gourmetmeister, sondern auch Lehrausbilder und er wolle, dass die jungen Leute auch politisch denken.
Bei Einhard Kühn sind die Worte des Chefs auf jeden Fall auf fruchtbaren Boden gefallen. Denn der 18-jährige Zeitzer wird am 9. Juni auf jeden Fall an die Wahlurnen gehen. Der junge Mann, der in Kürze sein erstes Lehrjahr zum Restaurantfachmann und für Veranstaltungsmanagement beendet, werde an diesem Tag auf jeden Fall seine Stimmen für den Zeitzer Stadtrat, für den Kreistag und auch für das Europaparlament abgeben. Und das nicht nur, weil er die Empfehlung des Chefs habe. Kühn ist damit einer von Hunderten Erstwählern, die hierzulande nicht nur auf lokaler, sondern auch auf europäischer Ebene für die Zukunft ein Wörtchen mitreden. Stadt- und Kreistage können in Sachsen-Anhalt längst schon ab 16 Jahre gewählt werden. Und in diesem Jahr dürfen 16-Jährige erstmals auch über die Zusammensetzung des Europaparlaments mit abstimmen. Dass der Augenblick des Wahlakts für ihn ein besonderer Moment sein wird, dessen ist sich der künftige Restaurantfachmann Einhard Kühn sicher. Die Kandidaten seiner Wahl für den Stadtrat habe er schon jetzt im Blick. Informiert habe er sich vorab unter anderem mit Hilfe der Zeitung und eines speziellen Radiosenders.
Natürlich habe er auch mit Kumpels vor allem über die bevorstehende Stadtratswahl gesprochen. Dabei sei es unter anderem darum gegangen, was aus ihrer Sicht gut sei, was schlecht sei und was die Stadt brauchen könnte. Brauchen könnte die Stadt nach Kühns Meinung zum Beispiel mehr Gastronomie und mehr Arbeitsplätze und auch die Außendarstellung müsste besser sein. Dass sich der Stadtrat im Rahmen seiner Möglichkeiten einsetzt, dafür Bedingungen zu schaffen, darauf setze Kühn nicht nur mit seinen favorisierten Kandidaten. Ein tolles Projekt für Stadt sei zum Beispiel der geplante Wiederaufbau der Zeitzer Drahtseilbahn. Dahinter sollte der Stadtrat stehen, so Kühn. Entscheidungen auf europäischer Ebene haben in Kühns Berufsfeld, der Gastronomie, zum Beispiel Wirkung im Bereich der Lebensmittelsicherheit und beim Thema Verpackungen.