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Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis 70 Gibt es im Landkreis Wittenberg genug Wahlhelfer?

In wenigen Wochen wird gewählt – doch ohne Wahlhelfer geht nichts. Wie gut sind die Städte und Kommunen im Landkreis aufgestellt? Die wichtigsten Infos für Wähler auf einen Blick.

Von Julius Jasper Topp, Paul Damm, Andreas Hübner 30.01.2025, 08:00
Wahlhelfer werden am 23. Februar in zahlreichen Wahllokalen im Einsatz sein.
Wahlhelfer werden am 23. Februar in zahlreichen Wahllokalen im Einsatz sein. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Wittenberg/MZ. - Am 23. Februar findet die vorgezogene Bundestagswahl statt – eine organisatorische Herausforderung, die ohne Wahlhelfer nicht zu stemmen wäre. Sie sind schließlich dafür da, dass die Stimmabgabe in den Wahllokalen und per Briefwahl reibungslos funktioniert. Die Kommunen müssen deshalb rechtzeitig genügend Freiwillige gewinnen und sicherstellen, dass alle Positionen besetzt sind. Doch wie schwierig ist es diesmal, ausreichend Wahlhelfer zu finden? Gibt es genügend Reserven für kurzfristige Ausfälle? Und welche organisatorischen Anpassungen sind nötig, um den Wahlablauf zu sichern? Die MZ hat sich im Kreis umgehört.

Wittenberg

In der Lutherstadt sind Wahlhelfer offenbar kein knappes Gut. „Erfreulicherweise gibt es genug wahlhelfende Personen für alle notwendigen Positionen“, heißt es von Sandra Schiller aus dem Büro des Oberbürgermeisters. 37 Urnen- und zwölf Briefwahlbezirke gibt es in Wittenberg. Acht bis neun Wahlhelfer seien dort im Schnitt eingesetzt. Hinzu kommen weitere Freiwillige in Reserve für kurzfristige Ausfälle.

An 870 Laternenpfählen darf im Stadtgebiet und in den Ortsteilen laut Stadtverwaltung plakatiert werden. Aktuell haben neun Parteien diese für Werbung beantragt und eine Genehmigung erhalten.

Gräfenhainichen

In der Stadt Gräfenhainichen stehen genügend Wahlhelfer zur Verfügung. Petra Helwig, die bei Kommunalwahlen grundsätzlich die Funktion der Wahlleiterin übernimmt, berichtet auch, dass ausreichend Ersatzleute in Bereitschaft stehen, falls jemand ausfallen sollte. „Das war dieses Mal nicht besonders schwer, weil wir in erster Linie auf diejenigen Helfer zurückgegriffen haben, die sich in der Vergangenheit bereits bewährt haben“, berichtet sie. Dabei spreche sie in erster Linie über die jüngsten Kommunalwahlen im vergangenen Jahr. Da sei es etwas schwieriger gewesen, genügend Freiwillige zu akquirieren, weil einige der üblichen Helfer aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung standen.

In Gräfenhainichen wird es am 23. Februar insgesamt zwölf Urnen- und ein Briefwahllokal geben. Während in den Ortsteilen Zschornewitz und Möhlau jeweils zwei Lokale vorgehalten werden, gibt es in allen anderen Ortsteilen je eins. Die restlichen Wahllokale verteilen sich auf die Kernstadt.

Lediglich im Ortsteil Tornau gibt es eine Änderung. Dort wird normalerweise im Gemeindehaus in der Dübener Straße gewählt. Das Gemeindehaus stehe aber aufgrund einer privaten Feierlichkeit dieses Mal nicht zur Verfügung, wie Helwig mitteilt. Die Tornauer wählen daher im „Galeriekaffee“ in der Krinaer Straße 2.

Coswig

In der Stadt Coswig und den 16 Ortsteilen stehen für die Bundestagswahl sogar 177 Wahlhelfer bereit. Michael Kaatz, Leiter des Bau- und Ordnungsamtes der Stadt, sagt, dass es „leichter als erwartet“ gewesen sei, diese zu finden. „Wir hatten es bei anderen Wahlen auch schon bedeutend schwieriger“, betont Kaatz.

Gerade aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit für diese Bundestagswahl habe er befürchtet, dass einige der langjährig bewährten Helfer verhindert sein könnten. Dies sei aber nicht der Fall. „Insgesamt wird es immer schwieriger freiwillige Helfer zu finden“, versucht er trotzdem einzuordnen. Für die Einwohner Coswigs werden 25 Wahllokale vorbereitet. „23 davon sind Urnen- und zwei Briefwahllokale“, berichtet Kaatz. Fünf davon liegen wie gewohnt in der Kernstadt. Außerdem kommt in jedem Ortsteil ein Wahllokal hinzu. „Und in den Ortschaften Buro und Luko gibt es ebenfalls Wahllokale“, sagt Kaatz.

Kemberg

In Kemberg gibt es trotz der zeitgleichen Karnevalsfeiern keine Bedenken wegen fehlender Wahlhelfer. Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) betont, dass eine eingespielte Gruppe Freiwilliger die Stadt seit Jahren unterstützt. Zudem wurde das „Erfrischungsgeld“ auf 50 Euro erhöht, um den Einsatz zusätzlich zu honorieren.

Da am 23. Februar in der „Goldenen Weintraube“ und der Mehrzweckhalle in Wartenburg Karneval gefeiert wird, müssen die Wahllokale verlegt werden. In Kemberg wird das Wahllokal in die Kita „Rasselbande“, Kreuzstraße 12, umziehen, während Wartenburgs Wähler ins Gemeindebüro Zur Elbe 23 ausweichen müssen. Die Stadtverwaltung empfiehlt zudem eine frühzeitige Stimmabgabe, besonders vor Beginn der Karnevalsfeiern um 15 Uhr. Alternativ wird auch zur Briefwahl geraten. Wahlberechtigte erhalten ihre Wahlbenachrichtigungen samt Briefwahlantrag bis spätestens 2. Februar. Der Versand der Briefwahlunterlagen beginnt am 6. Februar. Der Wahlbrief muss spätestens am Wahltag bis 18 Uhr im Wahlamt eingehen. Eine persönliche Abgabe ist ebenfalls im Einwohnermeldeamt Kembergs möglich.

Oranienbaum-Wörlitz

In Oranienbaum-Wörlitz gibt es genug Wahlhelfer. Bürgermeister Maik Strömer (CDU) zeigt sich erleichtert, dass sowohl ehrenamtliche als auch hauptamtliche Kräfte bereitstehen. „Das ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“, betont er. Rund 150 Wahlhelfer, teilt Strömer mit, werden für einen reibungslosen Ablauf in den Wahllokalen sorgen, die sich im Vergleich zu früheren Wahlen nicht verändert haben.

Wer per Briefwahl abstimmen möchte, sollte schnell handeln: Die Wahlbenachrichtigungen werden bis spätestens 2. Februar verschickt, doch die Briefwahlunterlagen können erst ab dem 10. Februar versendet werden. Wegen des knappen Zeitfensters rät die Stadt, den Antrag auf Briefwahl frühzeitig zu stellen oder die Unterlagen direkt in der Stadtverwaltung auszufüllen und abzugeben. Dort steht ein separater Raum für eine anonyme Stimmabgabe bereit.

Bad Schmiedeberg

Auch die Stadt Bad Schmiedeberg hat ihre Bürger bereits online über die wichtigsten Details zur Bundestagswahl informiert. Wer per Briefwahl abstimmen möchte, sollte sich frühzeitig kümmern – die Unterlagen werden erst ab dem 10. Februar verschickt. Alternativ kann die Briefwahl direkt im Einwohnermeldeamt erledigt werden. Wahlbenachrichtigungen sollten bis zum 2. Februar eintreffen. Wer keine erhält, sollte sich umgehend beim Einwohnermeldeamt melden, informiert die Stadt.