Zehntausende bei "Mogo" und Fahrradsternfahrt in Hamburg

Hamburg - Zehntausende Biker sind am Sonntag durch Hamburg gefahren - die einen mit viel Muskelkraft, die anderen mit viel PS. Autofahrer mussten da schon mal zurückstecken, aber größere Staus gab es nach Angaben der Polizei nicht. Etwa 20 000 Motorradfahrer waren laut Polizei in die Hansestadt gekommen, um am traditionellen Motorradgottesdienst im Michel teilzunehmen. Praktisch zeitgleich strömten Tausende Fahrradfahrer von 80 Startpunkten in und um Hamburg zum Rathausmarkt, um für eine klimafreundliche Verkehrspolitik zu demonstrieren. Berührungspunkte gab es kaum, auch weil die Motorradfahrer ihren Konvoi extra eine Stunde vorverlegt hatten.
Auf dicken Maschinen röhrten die Biker am Vormittag zum Michel, um dort am traditionellen Motorradgottesdienst teilzunehmen. Zum „Mogo” gehören auch ein Bühnenprogramm mit Live-Musik vor der Kirche und das Verteilen von gelben Segensbändern. Nach dem Gottesdienst fuhren die Biker im Konvoi weiter, Ziel war Buchholz in der Nordheide (Landkreis Harburg), um dort auf dem Gelände eines Möbelmarktes das Fest „Biker Träume Buchholz” zu feiern. Die gemeinsame Fahrt erzeuge ein einzigartiges Flair, in dem die pure Lebensfreude sichtbar, hörbar und fühlbar werde, hatte Mogo-Pastor Lars Lemke erklärt.
Weniger hörbar war am Sonntag die Fahrradsternfahrt zum Rathausmarkt, mit der die Teilnehmer für eine klimafreundliche Verkehrspolitik demonstrieren wollten. Uwe Jancke von den Veranstaltern „Mobil ohne Auto” zeigte sich angetan. Der Rathausmarkt sei voller Leute, sagte er. Er sprach von 30 000 Teilnehmern, die Polizei, die die Radler auf den fünf größten Strecken gezählt hatte, sprach von mehr als 8000. Allein 4500 Radler seien über die sonst für sie gesperrte Köhlbrandbrücke im Hafen gefahren, sagte ein Polizeisprecher. An der Sternfahrt nahmen auch Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Justizsenator Till Steffen (beide Grüne) teil, wie der Senator twitterte.
Die Radler lobten die Bemühungen des Senat für eine Fahrradstadt und betonten, sie wollten mit der Aktion die „positiven Ansätze mit Nachdruck unterstützen”. Überschattet wurde die Sternfahrt durch den Tod eines Radfahrers, der am Freitag an der Außenalster von einem Lkw erfasst worden war. Am Samstag hatten Dutzende Radfahrer eine Mahnwache an der Unfallstelle abgehalten. (dpa/lno)