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WM-Teilnehmer Südkorea im Porträt WM-Teilnehmer Südkorea im Porträt: Team will Erfolg von 2002 wiederholen

02.03.2006, 15:52
Der Südkoreaner Ji Sung Park (Foto: dpa)
Der Südkoreaner Ji Sung Park (Foto: dpa) AFP

Seoul/dpa. - Bei der WM-Finalrunde wollen die Koreaner nun ihren Erfolg von 2002 bestätigen.Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Menschen in dem «Land derMorgenstille». In kaum einem anderen WM-Teilnehmerland lässt sich derGrad der Fußball-Euphorie so sehr am Erfolg der eigenen Nationalelfablesen wie in Südkorea. Fußball ist in dem einstigenwirtschaftlichen «Tigerstaat» auch eine Frage der nationalen Ehre.

Zwar ist der Zuschauerboom in der Profiliga (K-League) nach demWM-Turnier im eigenen Land zuletzt abgeflaut. Dennoch ist dasInteresse am Nationalteam ungebrochen groß. Dazu trug nicht zuletztdie Qualifikation für die WM 2006 bei. Zugleich bastelt Südkorea seitdem Erfolg 2002 durch eine gezielte Förderung des Jugendfußballs aneinem Team der Zukunft. «Ich glaube, dass die Kinder mittlerweilelieber Fußball als Baseball spielen», sagt Lee Gun, Mediensprecherfür die Fanorganisation der Nationalmannschaft «Red Devils» undRedakteur der Internetzeitung «sportalkorea».

Mit den zunehmenden Erfolgen bei internationalen Großereignissenin den vergangenen Jahren füllen südkoreanische Sportler viel mehrals in der Vergangenheit die Rollen als Vorbilder aus. Fußball-Nationalspieler wie Ahn Jung Hwan, Park Ji Sung, Lee Young Pyo oderCha Du Ri, die mittlerweile ihr Geld in europäischen Topligenverdienen, oder die erfolgreichen südkoreanischen Shorttracker beiden Olympischen Winterspielen tragen das Bild einer selbstbewusstauftretenden und stärker werdenden Sportnation auch nach außen.

Vor 2002 konnte Südkorea, das mit seiner siebten WM-Teilnahme dieerfolgreichste asiatische Fußballnation ist, kein einziges seiner 14WM-Spiele gewinnen. Nach dem starken Auftritt vor vier Jahren wirdvon den koreanischen Spielern nun eine Bestätigung in Deutschlanderwartet. Ein Ausscheiden in der Vorrunde, wie es Frankreich nachseinem Titelgewinn 1998 bei der WM 2002 widerfuhr, würde in Südkoreaals große Peinlichkeit empfunden. Allgemein wird erwartet, dass sichdie Mannschaft in der Gruppe G hinter Frankreich und vor der Schweizund WM-Neuling Togo für das Achtelfinale qualifiziert.

Mit dem dritten ausländischen Trainer in den vergangenen vierJahren glaubt der koreanische Fußball-Verband KFA, in demNiederländer Dick Advocaat als Nachfolger seines Landsmanns GuusHiddink die richtige Wahl getroffen zu haben. Auch kann sich das Teamder Unterstützung der «Red Devils» in deutschen Stadien sicher sein.Unter den tausenden Südkoreanern bei den Gruppenspielen werdenjeweils auch etwa 350 bis 400 «Rote Teufel» sein. Sie kommen in einerGruppenreise nach Deutschland.

Großes Vertrauen hat die KFA in die deutsche WM-Organisation. Dochbenennt KFA-Sprecher Song Ki Ryong auch Sorgen. «Eine Sache, die unsbeunruhigt, ist das Eindringen von Fans auf das Spielfeld, wie esmanchmal in Europa vorkommt.» Zudem befürchten die Koreaner, dass esnach den WM-Spielen zu Ausschreitungen zwischen Fangruppen kommenkönnte - ein Phänomen, das in Südkorea äußersten Seltenheitswert hat.