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Wettbewerb Wettbewerb: Große Fanblocks verwandeln Stadion in einen Hexenkessel

Von THOMAS TOMINSKI 15.09.2009, 17:34

WITTENBERG/MZ. - Nach den ersten Vorläufen hatte die Technik ihren Dienst quittiert, Veranstalter TSG Wittenberg musste auf Altbewährtes zurückgreifen und stellte seine Helfer mit Stoppuhren auf die Bahn.

Die Zuschauer nahmen diesen Technik-Aussetzer gelassen, denn im Fokus ihres Interesses standen die Sprinter auf der Tartanbahn. Dicht gedrängt bildeten sie links und rechts des Wettkampfgeschehens einen stimmungsgewaltigen Fanblock, der die Nachwuchs-Sportler zu Höchstleistungen antrieb. Nach dem Zieleinlauf vollführten manche Eltern richtige Freudensprünge, andere wiederum begossen ihre Sprösslinge (nicht übertrieben!) mit Freudentränen. Die Grundschüler (Altersklasse sieben bis elf) dagegen wirkten nach absolvierten 50 Metern dagegen cool wie kleine Eisbären. Abklatschen mit den Gegnern, Fangruppe ausfindig machen - und schon waren sie in der Masse verschwunden.

Ken Krahmer (Gewinner Ak 7) von der Heideschule Schköna gab im Ziel locker zu, dass er mit Tunnelblick "einfach nur drauflos" gerannt sei. Der F-Jugend-Kicker des VfL 96 Tornau freute sich vor allem über seinen ersten Pokal und kündigte an, im nächsten Jahr wieder mitsprinten zu wollen. Fußballer waren bei dieser Premierenveranstaltung des Öfteren ganz weit vorn. Die beiden Gräfenhainichener VfB-Spieler Tim Wendtisch und Franz-Josef Möser gewannen die Ak 10 und 11 und schafften zusammen mit Krahmer sozusagen einen "Hattrick". Nach absolviertem Goldlauf folgte die prompte Belohnung. Eltern und Großeltern lobten Preise aus, die sich zwischen Eis essen und kleiner Party bewegten.

Bei den Mädchen stand Heidi Kamacher (Siegerin Ak 11) nach gesprinteten 50 Metern etwas verlegen auf der Tartanbahn. Trotz intensiver Glückwünsche ihrer Mutti war sich die Schülerin der örtlichen Friedrich-Engels-Schule nicht sicher, ob sie den Sprung unter die Besten geschafft hatte. Erst als die Zahlen auf dem Laptop aufflackerten, streckte Heidi Kamacher die Arme in die Höhe. "Ich habe im Vorfeld nicht wirklich an den Sieg geglaubt. Jetzt bin ich umso glücklicher." Für Pia Zirnstein (Platz eins Ak 9) war das Finale mehr eine Tages-Zwischenstation. Die E-Jugend-Handballerin des SV Grün-Weiß Wittenberg war "eigentlich nur so schnell gelaufen", weil sie noch in die Stadthalle zu ihrer Mannschaft wollte.

Fazit: Veranstalter TSG hat seinen Besuchern eine tolle Show geboten. Besser kann man einen 60. Geburtstag kaum feiern.