Werder Bremen Werder Bremen: Diego dominiert bei Debüt
Hannover/Bremen/dpa. - «Da kann sichernoch mehr kommen.» Tatsächlich lieferte der Brasilianer in seinemersten Spiel der Fußball-Bundesliga eine erstklassige Leistung ab.Nicht nur auf Grund seines Tores und der zwei Tor-Vorlagen war er beiBremens 4:2-Saisonauftakt bei Hannover 96 der auffälligste Mann aufdem Platz und bewies, dass er das Zeug zum Nachfolger von JohanMicoud hat.
In Bremen ist man mit großem Lob vorsichtig. «Ich sehe schon dieSchlagzeilen», warnte Trainer Thomas Schaaf vor allzu viel Euphorie.Zufrieden war der Coach dennoch, denn der teuerste Transfer in derVereins-Geschichte zeigte bei seinem Erstliga-Debüt keineAnlaufschwierigkeiten. Obwohl seine wichtigsten Mitstreiter imMittelfeld, Frings und vor allem Tim Borowski, von der Vorjahres-Formweit entfernt waren und nur wenig Unterstützung gaben, dominierteDiego.
Zufrieden zeigte sich vor allem Manager Klaus Allofs, der den 21-jährigen Brasilianer für rund sechs Millionen Euro vom FC Portogeholt hat. «Nach einem Treffer und zwei Vorlagen merkt auch derLetzte, was er für einer ist», kommentierte Allofs. «Man sollte ihnaber nicht schon nach einem Spiel endgültig bewerten. Er kann sichernoch mehr.»
Die 1:0-Führung erzielte Diego (19. Minute) selber und bereitetenach den 96-Toren durch Jiri Stajner (41.) und Vahid Hashemian (67.)beim Werder-Endspurt zwei der drei Treffer durch Hugo Almeida (79.),Miroslav Klose (85.) und Daniel Jensen (90.+2) vor. Dazwischenwirbelte er, bot sich immer wieder an und forderte die Bälle. Erzeigte Ballsicherheit, gute Dribblings, trennte sich jedoch ineinigen Szenen zu spät vom Ball.
Johan Micoud, in den vergangenen Jahren der dominante Mann inWerders Mittelfeld, wurde nicht wirklich vermisst. Der 14-maligebrasilianische Nationalspieler ließ den Franzosen fast schonvergessen, auch wenn er ein anderer Spielertyp als Micoud ist. Dasdemonstrative Selbstvertrauen und das zuweilen aggressive Auftretendes Vorgängers fehlt ihm. Zudem unterscheidet ihn das freundliche undbescheidene Auftreten nach dem Spiel von seinem Vorgänger.
«An erster Stelle freue ich mich, dass wir mit der Mannschaftgewonnen haben. An zweiter Stelle freue ich mich, dass ich das Torgemacht habe und der Mannschaft dadurch helfen konnte», ließ derBrasilianer seine Sicht der Dinge übersetzen. «Das ist schon eintolles Gefühl. Meine Erwartungen sind noch übertroffen worden.»
Während Diego glänzte, hatte die meisten anderen Bremer nochProbleme. Vor allem die WM-Teilnehmer Frings, Borowski und Kloseenttäuschten. Und die Bremer Abwehr, die noch auf den verletztenZugang Per Mertesacker verzichten musste, erwies sich gegen dieforschen Hannoveraner als genau so anfällig wie in der Vorsaison.