Weniger Ausbildungsstellen und Bewerber wegen Corona

Hamburg - Die Zahl der Ausbildungsstellen ist in Hamburg wegen Corona gesunken. „Uns macht die Lage auf dem Ausbildungsmarkt große Sorge”, sagte Bildungssenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Einer aktuellen Auswertung der Hamburger Arbeitsagentur zufolge bewarben sich im Vergleich zum Vorjahr zudem weniger Berufsanfänger auf eine Ausbildungsstelle.
Als Hauptursache für die Rückgänge identifizierte der Geschäftsführer der Arbeitsagentur Hamburg, Sönke Fock, die Corona-Pandemie. „Im Frühjahr legte der Hamburger Ausbildungsmarkt praktisch eine Vollbremsung hin”, erklärte er. Die Pandemie habe bei Ausbildungsfirmen, Eltern und Bewerbern für große Unsicherheit gesorgt. Beispielsweise überschlug sich laut Arbeitsagentur die Zahl der Kurzarbeitergeld-Anträge. Seit März beantragten demnach etwa 24 700 Betriebe Kurzarbeit für bis zu 375 000 Beschäftigte. Auch Ausbildungsbetriebe hätten dazugehört.
Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen sank um mehr als 13 Prozent, wie Fock sagte. Auch die Zahl der jungen Leute, die mit Hilfe der Arbeitsagentur eine Ausbildung suchten, ging im Vergleich zum Vorjahr um über 7 Prozent zurück. Von den 9900 in der Hansestadt gemeldeten Ausbildungsstellen konnten bis Ende September dieses Jahres etwa 716 Stellen nicht besetzt werden.
Wegen Corona hätten viele Bewerber Probleme gehabt, Beratungsangebote wahrzunehmen. Auch der Austausch mit Lehrern oder Ausbildungsbetrieben sei in Zeiten der Pandemie schwierig, erklärte Fock. Praktika oder gar Ausbildungsbörsen fanden demnach nicht statt. (dpa/lno)