Weltmeisterschaft 2006 Weltmeisterschaft 2006: Beckenbauer geht auf Promotion-Tour

München/dpa. - Aber die WM ist einegewaltige Aufgabe, die wir zu bewältigen haben. Deshalb freue ichmich auf die Reise», sagte der Präsident des WM-Organisationskomiteesam Mittwoch vor Journalisten auf dem Münchner Flughafen. Beckenbauerserste Station auf der «Welcome»-Tour ist am 2. Oktober die iranischeHauptstadt Teheran. Die PR-Tournee endet im Februar in Nord- undSüdamerika.
Das WM-OK mit Beckenbauer und den Vizepräsidenten Horst R. Schmidtund Wolfgang Niersbach will sich auf den zahlreichen Komplimenten zumConfederations Cup nicht ausruhen, sondern nutzt die während derMini-WM auf 100 Blatt Papier gesammelten Erfahrungen für dieVorbereitungen auf die WM. «Beim vergangenen Mini-Test hat allesgepasst, aber die WM ist vier Mal besser besetzt. Da warten ganzandere Anforderungen auf uns», sagte Beckenbauer, der nach denReisestrapazen während des Confederations Cup schon wieder aufgepackten Koffern sitzt.
«Die Reise wird sich lohnen, denn eine WM ist einzigartig. Das istdie letzte Chance für unser Land, uns dem Fußballvolk in der ganzenWelt zu präsentieren», begründete der WM-Chef die neuerlichenpersönlichen Anstrengungen. Bei dem Besuch der 31 WM-Teilnehmer wolleman die WM-Philosophie «Die Welt zu Gast bei Freunden» in die Länder,vor allem in die der WM-Neulinge, hineintragen und auch persönlicheKontakte knüpfen, erläuterte Niersbach, der neben OK-Berater FedorRadmann zur Beckenbauer-Delegation gehört.
Parallel zu den internationalen Aktivitäten will das OK auch imeigenen Land die WM-Vorfreude schüren: Von der zweitenSeptemberhälfte an werden Willkommens-Schilder ausländische Gäste anden Grenzen und den Autobahnen begrüßen. Als großer Erfolg hättensich schon das Freiwilligen-Programm mit bereits 35 000 Anmeldungenund die WM-Kampagne der Schulen mit 9200 Anmeldungen erwiesen.Hinsichtlich des Kartenverkaufs kündigte Schmidt an, dass im Augustoder September und vor der dritten Verkaufsphase Anfang Dezembermaximal 80 000 Tickets angeboten werden sollen, die in der ersten undzweiten Verkaufsphase nicht verkauft worden seien.
Der jüngste Terroranschlag in London habe das OK zu höchsterWachsamkeit aufgerufen, sagte Schmidt. «Aber ich habe keineBefürchtungen, dass wir nicht alle nur möglichen Vorbeugungsmaßnahmentreffen.» Mit den Behörden müsse man allerdings die Qualität derMaßnahmen überprüfen. Beckenbauer zeigte sich davon überzeugt, dassgemeinsam mit dem Bundesinnenministerium Lösungen gefunden werden,doch er mache sich auch Sorgen, «denn der Terror ist nur sehr schwerzu verhindern. Man ist mehr oder weniger hilflos.»
Neben organisatorischen Themen, der Weltreise undSicherheitsfragen stand auch das Problem der «Flitzer» bei der OK-Präsidiumssitzung in München auf dem Programm. «Dass einigeFlachsköpfe auf dem Spielfeld Gymnastik machen, darf nicht mehrpassieren», warnte Beckenbauer. Mit baulichen oder organisatorischenMaßnahmen soll «dieser Bazillus» (Schmidt) bei der WM gestopptwerden. Erwogen wird, die drei vordersten Ränge der Tribünen fürentsprechende Hürden zu opfern.