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Fussball-Verbandsliga Wechselbad der Gefühle bei Eintracht Elster

Die Eintracht dominiert in der ersten Halbzeit gegen Preussen Magdeburg. Gäste nehmen einen Punkt mit in die Landeshauptstadt.

Von Andreas Hübner Aktualisiert: 04.08.2021, 09:03
Marc Plewa von Eintracht Elster kommt in der 34. Minute im Spiel gegen Preussen Magdeburg im Strafraum frei zum Schuss. Der Torwart kann den Ball zwar erst mal abwehren aber nicht festhalten, so dass Plewa selbst zum 2:0 abstaubt.
Marc Plewa von Eintracht Elster kommt in der 34. Minute im Spiel gegen Preussen Magdeburg im Strafraum frei zum Schuss. Der Torwart kann den Ball zwar erst mal abwehren aber nicht festhalten, so dass Plewa selbst zum 2:0 abstaubt. Foto: Andreas Hübner

Elster/MZ - Ein Fußballspiel hat bekanntermaßen zwei Halbzeiten. An diesen Fakt werden die Verbandsligakicker aus dem Elsteraner Brale-Sportpark vergangenen Sonnabend beim Saisonauftakt in schmerzlicher Art und Weise erinnert. Nachdem gut 100 Zuschauer und etwa 30 direkt beteiligte Spieler, Trainer und Betreuer innerhalb der 90 Minuten ein wahres Wechselbad der Gefühle durchleben, steht es 3:3. Am Ende jubeln die Gäste vom MSC Preussen Magdeburg. Dabei sieht es lange Zeit gar nicht gut aus für die Elf von Trainer Torsten Marks.

Anfangs unter Druck

Denn die Hausherren starten furios. Einem etwa 20-minütigen Pressing zu Beginn des Spiels können die Gäste kaum standhalten. Schon in der vierten Spielminute kann Marc Plewa eine halbhohe Flanke, die Pitt Schulz von der rechten Seite hereinbringt, mit dem Kopf zum 1:0 in die Maschen der langen Ecke platzieren. Nur acht Minuten später wiederholt sich die Szene. Schulz legt von rechts für Plewa auf, der den Ball diesmal knapp am Tor vorbei setzt. Insbesondere Schulz und Oliver Pöllmann können auf der rechten Seite nach Belieben schalten und walten. Gästekeeper Steven Ebeling hat alle Hände voll zu tun. Unterstützung seiner Abwehr erfährt er in diesen Minuten kaum. Die Magdeburger wirken regelrecht ängstlich. „Unsere Männer hatten Respekt vor dieser starken Truppe hier“, erklärt später Teammanager Klaus-Dieter Theise und bekräftigt es noch einmal, „Richtig Respekt.“ Und so kommen die Gäste in der ersten Halbzeit kaum aus ihrer eigenen Hälfte heraus.

Als Plewa in der 34. Minute im Strafraum frei zum Schuss kommt, kann Ebeling den Ball zwar erst noch abwehren, aber nicht festhalten, so dass Plewa selbst zum 2:0 abstaubt. Kurz darauf ist es Marc Dauter, der sich über sein erstes Punktspieltor für die Elsteraner freuen kann (37.). Einem Schulz-Pass von rechts verwandelt er völlig frei im Sechzehn Meter Raum sicher ins rechte Eck. „Wir haben in der ersten Hälfte die Räume, die uns auf den Flügeln geboten worden, gut genutzt“, spricht Schulz, direkt nach dem Spiel nur kurz über die erste Hälfte, „aber wenn du zur Halbzeit 3:0 führst, darfst du dir das nicht mehr nehmen lassen.“ Womit er den Nagel auf dem Kopf getroffen hat. Während die Hausherren ihren Gegner in den ersten 45 Minuten dominieren, lassen sie die Gäste in der zweiten Hälfte immer mehr ins Spiel kommen. Vorerst noch darf Maximilian Heidel im heimischen Tor beweisen, aus welchem Holz er geschnitzt ist.

Einen straffen Volleyschuss von halbrechts von Daniel Stridde (49.) kann er genauso sehenswert parieren wie einen scharfen Schuss von links, den Isaac Bimenyimana in der 57. Minute aus spitzen Winkel abgibt. Spätestens aber als Schaarschmidt in der 64. Minute dann doch auf 3:1 verkürzt, übernehmen die Gäste die Regie auf dem Platz. Daniel Stridde setzt immer öfter Akzente in der Offensive der Gäste aus der Landeshauptstadt. Als es in der 74. Minute wieder einmal gefährlich wird, kommt er im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Hendrik Miekautsch, der die in den letzten Minuten immer hektischer werdende Partie souverän leitet, zeigt sofort auf den Punkt. Von dem aus Tom Saager sehenswert in das linke Dreiangel verwandelt. Nur zehn Minuten vor dem Ende sorgt Steve Röhl, der aus halbrechter Position frei zum Schuss kommt und das lange Eck findet, für den 3:3-Endstand. In den letzten Minuten folgen sogar noch weitere Chancen der Gäste, die dem Siegtreffer immer näher kommen.

Nicht zufrieden

Sogar Tobias Klier zollt seinen Respekt: „Die hätten sogar noch mehr verdient!“ Der Chefcoach der Eintracht zeigt sich auch mit der ersten Halbzeit seiner Schützlinge nicht zufrieden. „Nur immer lange Bälle“, schüttelt er den Kopf. „Das war nicht was wir eigentlich spielen wollen und können“, kritisiert er. Andere spielerische Mittel habe er diesmal komplett vermisst. „Lediglich bei den Toren haben wir die Abwehr gemeinsam ausgespielt.“

Die Magdeburger, die erst in letzter Sekunde und durch Urteil des Verbandsgerichts in der Nordstaffel spielen dürfen (die MZ berichtete), verbuchen dieses Remis ganz sicher als einen sehr wichtiger Punktsieg und Achtungserfolg.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, meint Teammanager Theise. „Aber das macht uns Preussen aus. In der zweiten Hälfte so zurückzukommen und den Gegner so gut zu bespielen.“ Bei solchen Leistungen sei er optimistisch, dass sein Team mit dem Abstieg nichts zu tun habe werde.