Wassersport Wassersport: Jetskis drängen auf die Elbe
Dessau/MZ/osc. - Es war der Tag, an dem sich der MBC Elbe Dessau mit Dörfer dafür entschied, ein Experiment zu wagen. Zum ersten Mal sollten auf einer europäischen Rennstrecke zwei Motorsport-Klassen zur gleichen Zeit ausgetragen werden, die sich sonst eher meiden: Rennboote und Jetskis auf dem selben Wasser.
Vom 7. bis zum 9. Juli wird diese ungewöhnliche Idee nun zur Realität. Das 43. Internationale Motorbootrennen auf dem Dessauer Elbe-Kornhaus-Kurs wird eine Doppelveranstaltung sein, die in ihren Dimensionen ihre Vorgänger weit übertreffen soll. Grund dafür ist allein schon die Anzahl der Fahrer. Neben den etwa 50 erwarteten Motorboot-Piloten rechnet Holger Dörfer mit etwa 60 Jet-Skifahrern in insgesamt elf Klassen. Besonders die "Freestyle-Divsion" dürften spektakuläre Bilder liefern.
"Nach Dessau reisen Europa- und Weltchampions", verspricht Holger Dörfer. Die Jetski-Piloten gehen dabei auf der Elbe nicht weniger Risiko als ihre Motorboot-Kollegen ein. Bei einer Beschleunigung von null auf 100 in vier Sekunden sind Geschwindigkeiten bis zu 150 km / h möglich. Einen Unterschied aber dürften die Zuschauer schnell ausmachen. Während Schulze, Behncke und Co. auf einen 1 700 Meter langen Rundkurs gehen und hier vor allem die Geschwindigkeit entscheidend ist, zählt bei den Jetskis auch die Wendigkeit. "Wir befahren einen etwa 800 Meter langen mit zahlreichen Bojen und bis zu 14 Kurven gesetzten Kurs", erklärt Dörfer, "da kommt es viel auf die Geschicklichkeit an." Die "Freestyler" dagegen haben zwei Minuten Zeit, eine Kür zu präsentieren.
"Wir alle freuen uns auf diese Bereicherung", meint MBC-Chef Andreas Schulze, "auch wenn Umplanungen nötig sind." So wird erst kurz vor den Rennen festgelegt, wo die Strecke der Jetski-Fahrer genau sein wird, da dies auch vom Wasserstand der Elbe abhängt. Der erste Plan, beide Klassen direkt am Kornhaus fahren zu lassen, scheiterte, als der MBC kurzfristig zwei weitere eigene Klassen ins Programm aufnehmen musste, was den Zeitplan expandieren ließ. Erstmals wird schon am Freitagabend auf der Elbe gefahren. "Wir wissen, dass das Ganze ein Experiment ist", weiß Dörfer, "aber wenn man etwas gewinnen will, dann muss man auch etwas wagen."