VW Kassel schließt Teile der Produktion wegen Lieferengpass

Kassel/Wolfsburg - Rund 1500 Mitarbeiter des VW-Werks Kassel haben in den kommenden Tagen unfreiwillig frei. Von Donnerstag an sollen wegen fehlender Zulieferungen Teilbereiche der Getriebe- und Abgasfertigung geschlossen werden, teilte der Konzern am Montag in Wolfsburg mit. Zunächst wurde die Maßnahme bis einschließlich Montag, den 29. August, angekündigt. Auch fünf weitere VW-Werke mit mehr als 26 000 Mitarbeitern sind betroffen.
Hintergrund ist der Streit mit dem Zulieferer ES Automobilguss, der die Lieferung von Gussteilen unterbrochen hat. Trotz einstweiliger Verfügungen des Landgerichts Braunschweig habe das Unternehmen bisher nicht geliefert, berichtete Volkswagen.
Unklar blieb zunächst, ob für den Ausfall Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur beantragt wird. VW hat lediglich von „Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zur Kurzarbeit” gesprochen, die nun vorbereitet würden. Am Sonntag hatte ein Sprecher erklärt, man habe noch keine Kurzarbeit beantragt.
Das einzige hessische VW-Werk in Baunatal bei Kassel ist der wichtigste Konzern-Standort für den Getriebebau. Der Zulieferer ES Automobilguss aus Sachsen liefert dafür normalerweise Guss-Gehäuse. (dpa/lhe)