Vorschau auf den 8. Tag Vorschau auf den 8. Tag: Heidler will Hammerwurf-Titel verteidigen
Berlin/dpa. - Aber auch BettyHeidlers Heimspiel zählt zu den Highlights: Die gebürtige Berlinerinwill im ausverkauften Olympiastadion ihren Hammerwurf-Titel von Osakaverteidigen. Jamaikas Doppel-Weltmeister Bolt kann mit der «kurzen»Sprintstaffel den Hattrick perfekt machen. Erstmals in der WM-Geschichte endet ein Marathon nicht im Stadion: Start und Ziel ist amweltbekannten Brandenburger Tor.
Männer:
Marathon:
Da Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien) und OlympiasiegerSamuel Wanjiru (Kenia) fehlen, wittern andere Dauerläufer bei den«Afrika-Meisterschaften» an der Spree Morgenluft. Abel Kirui undRobert Cheruiyot (beide Kenia), aber auch Ex-Weltmeister JaouadGharib aus Marokko gehören bei der ersten Straßenankunft in der WM-Geschichte zu den Favoriten, die deutschen Männer sind krasseAußenseiter. Eine Hitzeschlacht wie vor zwei Jahren in Osaka drohtdiesmal nicht. Die Meteorologen haben bestes Marathon-Wettervorhergesagt.
Weitsprung:
Das deutsche Duo Sebastian Bayer (Platz 19) und Nils Winter (34) hatdie Qualifikation in den Sand gesetzt - bei der Medaillenvergabedürfen die Gastgeber nur zuschauen. Auf dem Sprung zum Gold isterneut Irving Saladino: Doch der Olympiasieger und Titelverteidigeraus Panama hat starke Konkurrenz: Noch keiner sprang in diesem Jahrweiter als der extrem konstante Amerikaner Dwight Phillips (8,74Meter); auch in der Qualifikation sorgte der Weltmeister von 2005 fürden Bestwert (8,44). Wenn zwei sich streiten, könnte der SüdafrikanerGodfrey Khotso Mokoena lachender Dritter sein.
Stabhochsprung:
Der Kleinste könnte am Ende der Größte sein: Höher als der 1,76 Metergroße Franzose Renaud Lavillenie (6,01 Meter) ist in diesem Jahr nochkein Stabartist geflogen. Olympiasieger Steve Hooker (Australien)geht angeschlagen ins Finale, Titelverteidiger Brad Walker ist garnicht dabei. Den WM-Debütanten Malte Mohr und Alexander Straub hatdie berühmte Berliner Luft Auftrieb gegeben. Das deutsche Duoschaffte in der Qualifikation 5,65 Meter; Mohr will sogar um dieMedaillen mitspringen.
4 x 100 Meter:
Achtung, Stab festhalten! Die schnellen US-Sprinter dürfen sichkeinen Patzer wie bei Olympia 2008 leisten, wenn sie die dritteGoldmedaille von Usain Bolt verhindern wollen. Olympiasieger Jamaikasetzt alles auf seinen Weltrekordler, die Amerikaner hoffen auf US-Rekordmann Tyson Gay. Der angeschlagene WM-Zweite über 100 Meterhatte sich für die 200 Meter abgemeldet, um sich für die Staffel zuschonen. Das deutsche Quartett um Meister Tobias Unger will den 27Jahre alten deutschen Rekord (38,29 Sekunden) angreifen, Jamaika mit«Blitz-Bolt» den eigenen Weltrekord (37,10) auslöschen.
Frauen:
Hammerwurf:
Das ist Betty Heidlers Heimspiel. Die gebürtige Berlinerin, die fürdie LG Eintracht Frankfurt startet, will ihren Titel unbedingtverteidigen. Gleich im ersten Versuch der Qualifikation kam sie auf75,27 Meter - so weit kam noch nie jemand in der WM-Geschichte. ImFinale wird sie Unterstützung von ihrer Clubkollegin Kathrin Klaasbekommen. Anita Wlodarczyk aus Polen, aber auch die nach einerDopingsperre zurückgekehrte Russin Tatjana Lysenko wollen Heidler daszweite WM-Gold im Ring streitig machen.
5000 Meter:
Nach ihrem verletzungsbedingten Startverzicht über 10 000 Metermusste Äthiopiens Doppel-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba auch für die5000 Meter absagen. Damit ist Meseret Defar (Äthiopien) die Gold-Favoritin. Die Dibaba-Familie wird nun durch die 18 Jahre jungeGenzebe vertreten. Mit der Top-Zeit in den Vorläufen (15:16,46Minuten) hat sich die Olympia-Dritte Defar für die Titelverteidigungbestens in Position gebracht. Doch auch ihre Teamkollegin SentayehuEjigu will sich im großen Finale nicht abhängen lassen. DeutscheLäuferinnen sind nicht am Start.
4 x 100 Meter:
Titelverteidiger USA oder Favorit Jamaika? Die Frage nach der bestenSprint-Nation wird meistens in der Staffel beantwortet. Bei Olympiain Peking kamen beide Favoriten nach Wechselfehlern nicht einmal insZiel - Gold für Russland wird es diesmal aber nicht geben. ImEinzelfinale sprinteten gleich drei Jamaikanerinnen, angeführt vonWeltmeisterin Shelly-Ann Fraser, unter die vier Besten. Das deutscheQuartett um die glänzend aufgelegte Verena Sailer kann in Bestformund bei optimalen Wechseln weit vorn landen.