Von Cancún bis nach Belize: Bauboom an der Maya-Küste
Cancún/Belize City/dpa. - Eineinhalb Jahre nach den Zerstörungen durch Hurrikan «Wilma» erstrahlt Mexikos Karibikküste in neuem Glanz. Die Hotelkapazität der Region soll von derzeit mehr als 40 000 auf rund 100 000 Zimmer wachsen.
Die mehr als 120 Hotels im Strandparadies Cancún sind mit vielen Millionen Dollar meist zu Luxusherbergen aufgerüstet worden. Entlang der Küste, der «Riviera Maya», entstehen außerdem weitere Anlagen, und in der Nähe des Maya-Ruinenstadt Tulum wird bald ein neuer Flughafen gebaut. «Cancún ist nicht mehr das Cancún von früher», sagt Francisco Alor, der erst 37-jährige Bürgermeister. «Es ist eine kosmopolitische Stadt, die noch lange nicht alle ihre Vorzüge hat zu Tage treten lassen.» 800 000 Menschen leben hier, wo vor 30 Jahren nur Wildnis war. Jedes Jahr kommen laut Alor 60 000 bis 80 000 Neubürger hinzu.
Doch nicht nur die großen Hotelketten rüsten zwischen Cancún und Chetumal an der Grenze Mexikos mit Belize auf. Entlang der Küste werden auch luxuriöse Wohnanlagen errichtet. Gleiches gilt für das Hinterland der Halbinsel Yucatan mit ihren unterirdischen Flüssen und Höhlen. Weiter südlich, im von touristischen Großstrukturen bislang unberührten Kleinstaat Belize, sind ebenfalls große Projekte geplant.
Es herrscht Goldgräberstimmung an der Küste, die meisten Touristen und Immobilienkäufer sind Nordamerikaner. Da ist etwa Puerto Aventuras unweit von Playa del Carmen rund 80 Kilometer südlich von Cancún. Bis zum Hurrikan «Wilma» war es ein «normales» touristisches Objekt mit Hotels, Golfplatz und Marina. Jetzt wurden nicht nur die Sturmschäden beseitigt: Puerta Aventuras wird ausgebaut zu einer Anlage mit mehreren Hotels, Häusern, Luxuswohnanlagen, Liegeplätzen für Motor- und Segelyachten, Golfplatz, Kirche und Schule. Am Ende steht eine Kleinstadt für 10 000 Sportler und Rentner.
Auch in Cancún hat das Hurrikanrisiko die Investoren bisher nicht abgeschreckt. Hochhäuser ragen in den Himmel. Die Anlagen beherbergen Luxuswohnungen, die Reiche auch aus Europa zu Investitionen animieren sollen. Die Preise liegen bei 150 000 bis zu mehreren Millionen Euro.
Viele Projekte wollen den Tourismus und das Leben der Menschen in Einklang mit der Natur bringen. Costa Rica hat es seit einigen Jahren vorexerziert, auch die übrigen Länder Zentralamerikas und der Karibik wollen auf den Zug des «nachhaltigen Tourismus» aufspringen. Belize, der englischsprachige Kleinstaat zwischen Quintana Roo und Guatemala, will nach Angaben von Premierminister Said Musa maximal drei große Fünf-Sterne-Hotels zulassen. Alles andere sollen teure Lodges im Regenwald, an den Flüssen, bei den Maya-Ruinen und auf den Keys sein.
Das eine Großprojekt ist die «Smugglers Run Plantation» in der Nähe von Belize City. Es entsteht auf dem Gebiet einer ehemaligen Limonen-Plantage. «Wir wollen Belize mit diesem Projekt auf der Karte der Welt sichtbar machen», sagt dessen Geschäftsführer Trevor Miles. Seine Familie ist bereits Besitzer der traditionsreichen «Belize River Lodge» in der grünen Wildnis am Belize-Fluss. In Zukunft werden hier zwischen Meer und Regenwald Gebäude mit Eigentumswohnungen entstehen, umgeben von künstlichen Seen, mit Zugang zum Fluss und zum Meer.
Informationen: Mexikanisches Fremdenverkehrsamt, Taunusanlage 21, 60329 Frankfurt; Telefon: 069/25 35 09, Mail: [email protected]
Tourismus-Informationen über Mexiko: www.visitmexico.com
Tourismus-Informationen über Cancún (englisch): www.cancun.info
Tourismus-Informationen über Belize: www.travelbelize.org
Tourismus-Informationen über Mittelamerika: www.visitcentralamerica.com