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Volleyball Volleyball: Russland feiert sechsten WM-Erfolg

Von Peter Juny 16.11.2006, 16:42
Die russischen Spielerin, neuer FIVB-Weltmeister, feiern ihren Finalsieg über Brasilien. (Foto: dpa)
Die russischen Spielerin, neuer FIVB-Weltmeister, feiern ihren Finalsieg über Brasilien. (Foto: dpa) EPA

Osaka/dpa. - Zum Abschluss am Donnerstag gab es in Osaka einen3:0 (25:15, 25:19, 25:15)-Sieg über Taiwan, so dass insgesamt sechsSiege und fünf Niederlagen erreicht wurden.

Die Deutschen gehören damit zwar zu den Top 12, das angestrebteZiel - Platz fünf bis acht - wurde aber leichtfertig verpasst undzugleich auch die große Chance, den Frauen-Volleyball in Deutschlandnoch stärker voran zu bringen. «Die WM war sehr lehrreich und auchbitter», sagte Kapitän Angelina Grün.

Dagegen feierte der Olympia-Zweite Russland als Nachfolger derUdSSR durch einen spannenden 3:2 (15:25, 25:23, 25:18, 19:25, 15:13)-Endspielsieg über Brasilien bereits den sechsten Titelgewinn. Power-Volleyball siegte über Spielwitz, wobei die großen Russinnen zusammenmit ihrem italienischen Trainer Giovanni Caprara auch inspielerischer Hinsicht viel gelernt haben. Nachdem sie den fünftenSatz nach 11:13-Rückstand durch vier Zähler hintereinander nochwendeten, winkt zu Hause eine Mannschaftsprämie von einer MillionEuro.

Den Brasilianerinnen, die das Prestigeduell in der Zwischenrunde3:1 gewonnen hatten und bis zum Finale als einziges Team im Turnierunbesiegt waren, blieb damit der erste große Titel erneut versagt.Den dritten Platz sicherte sich Serbien-Montenegro mit einem 3:0(25:22, 25:22, 25:21)-Erfolg über den entthronten TitelverteidigerItalien.

Im DVV-Team platzten nach den Medaillenhoffnungen angesichts einerimponierenden Vorrunde alle Träume auf ein gutes Abschneiden. DieMannschaft zeigte im Turnier zwei Gesichter: In Sapporo glänzte dieTruppe von Bundestrainer Giovanni Guidetti als Gruppenzweiter hinterRussland mit einem sensationellen 3:1-Sieg über China und bot auchbeim 1:3 gegen Russland eine starke Leistung. Der fulminantenVorrunde folgte in Osaka ein unerklärlicher Einbruch. Nur noch 3:0-Pflichtsiege gegen Puerto Rico und Taiwan konnten verbucht werden.

Mit dem 2:3 gegen die Niederlande bei einer 11:5-Führung imTiebreak und einem vergebenen Matchball fing das Desaster an. Davonerholte sich die Mannschaft nicht mehr, nach dem 2:3 gegen die USAmit drei vergebenen Matchbällen und der Niederlage von China gegendie Niederlande waren alle Träume zerronnen. «Die Mannschaft hat ihrGlück verschenkt», sagte DVV-Vizepräsident Götz Moser. «Bei mirüberwiegt das Negative, das Schlechte bleibt im Kopf hängen», meinteLibero Kerstin Tzscherlich. «Wir brauchen eine konstante Leistung.Diesen Ansporn und vielleicht auch die innere Wut nehmen wir mit nachHause, um im nächsten Jahr anzugreifen», fügte die mit Abstand bestedeutsche Spielerin, Angelina Grün, hinzu.

Der Weg in die Zukunft steht für den Bundestrainer indes fest:«Ich öffne die Tür für alle Spielerinnen, die fighten bis zum letztenMatch.» Immer auf dem obersten Level zu spielen, sei sehr schwierig,betonte Guidetti und sah vor allem die Angriffsleistung kritisch. Dengestandenen Nationalspielerinnen rät er, wie die Männer im Auslandweitere Erfahrungen zu sammeln: «Der Nachwuchs soll sich über dieBundesliga entwickeln.»