Volleyball/Nationalmannschaft Volleyball/Nationalmannschaft: Niederlagenserien für DVV-Teams
Tampere/Harbin/dpa. - Drei Wochen vor der EM in Tschechien wurden die deutschenVolleyballer auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach zuletztguten Tests gegen Polen und Japan erwies sich das Qualifikationsfeldfür die DVV-Auswahl schon nach den ersten beiden Spielen gegenJugoslawien (1:3) und Gastgeber Finnland (1:3) als zu stark. Wieschon bei der Rückkehr in die lukrative Weltliga zeigte sich, dassdie Mannschaft vom internationalen Spitzenniveau noch weit entferntist. «Wir haben so gespielt, wie wir momentan in der Lage sind. Eswar klar, dass wir ohne unseren Routiniers Wolfgang Kuck und StefanHübner keine Chance haben», meinte Bundestrainer Stelian Moculescu.
Nach einem Satzgewinn gegen Olympiasieger Jugoslawien am Freitagschöpften die deutschen Männer noch Hoffnung, ehe die überraschendstarken Finnen mit ihrem 3:1 (25:27, 25:19, 25:21, 25:18) am Samstagalle Hoffnungen auf den zweiten Gruppenplatz nahmen. «Wir haben unsschon noch eine Chance ausgerechnet, mit ein bisschen Glück zur WM zufahren», meinte Nationalspieler Ilja Wiederschein vom VfBFriedrichshafen. «Aber so schlecht wie gegen Finnland haben wir schonlange nicht mehr gespielt.»
Unbezahlbare Erfahrung im Kreise der weltbesten Teams, aber keinePrämien-Dollar und nur einen Sieg sammelten die deutschenVolleyballerinnen auf ihrer bislang drei Wochen dauernden Asien-Tourbeim Grand-Prix. Auch nach dem dritten Vorrundenwochenende belegtedie DVV-Auswahl den letzten Gruppenplatz und hat aus neun Spielen nureinen 3:2-Erfolg gegen Südkorea auf dem Konto.
Am Wochenende hagelte es gegen die favorisierten Teams aus Kuba(0:3), China (1:3) und die USA (0:3) reihenweise Niederlagen.Bundestrainer Hee Wan Lee haderte vor allem mit denSchiedsrichterleistungen, sieht seine Mannschaft sportlich aber aufeinem guten Weg. Knapp einen Monat vor der Europameisterschaft inBulgarien bescheinigte der Südkoreaner seinem Team eine sehr guteLeistung. «Meine Mannschaft hat vor allem gegen China überragendgespielt. Ich kann ihr keinen Vorwurf machen». Die MünsteranerinAngelina Grün beklagte die lange und strapaziöse Asien-Tour: «Solangsam geht das Turnier an die Substanz.»
Von den 150 000 Mark (77 000 Euro) Startgeld hat das deutsche Teambislang erst 100 000 Mark (51 000 Euro) eingespielt. Um das Grand-Prix-Abenteuer mit einem kleinen Plus zu beenden, müssen diedeutschen Volleyballerinnen bei der am Mittwoch beginnenden Endrundemindestens Platz sechs belegen.