Volleyball-EM Volleyball-EM: DVV-Team unterliegt Spanien

St. Petersburg/dpa. - Deutschland unterlag am Mittwoch inder Zwischenrunde der Europameisterschaft Tabellenführer Spanien mit1:3 (19:25, 25:15, 24:26, 24:26) und kann mit zwei Niederlagenbelastet nur noch mithilfe der Konkurrenz ins Halbfinale einziehen.Die Wahrscheinlichkeit aber geht gegen null. Voraussetzung istohnehin an diesem Donnerstag ein eigener Sieg gegen Frankreich.
Deutschland verschenkte am Mittwoch in der «Jubilejni»-Halle vonSt. Petersburg ein besseres Ergebnis, als im dritten und vierten Satzgegen den Europaliga-Sieger Spanien ein größerer Vorsprung und dreiSatzbälle vergeben wurden. «Wir sind an Kleinigkeiten gescheitert,vielleicht war auch der Druck zu groß. Denn die Mannschaft war daserste Mal in der Situation, um eine Medaille zu spielen», erklärteder Bundestrainer, der schon vor dem Turnier mit seinem Abgang imJahr 2008 spekuliert hatte. Die Spieler waren am Boden zerstört. «Esist eine der größten Enttäuschungen in meiner Karriere. Wir haben gutgespielt und hatten alles selbst in der Hand, nur haben wir den Sacknicht zugemacht», sagte Björn Andrae.
Nach großen Annahme-Problemen im ersten Satz lagen die Männer desDeutschen Volleyball-Verbandes (DVV) gleich mit 3:8 zurück undkonnten diesen Rückstand nicht mehr wettmachen. Im zweiten Durchgangsteigerte sich vor allem der deutsche Block. Stefan Hübner und MaxGünthör kamen über die Angriffs-Mitte besser zum Zug, nachdemMoculescu auf der Zustellerposition Simon Tischer für den diesmalglücklosen Frank Dehne eingewechselt hatte. Nach dem souveränen 25:15verpasste der WM-Neunte im dritten Durchgang nach Fünf-Punkte-Vorsprung und einer 24:22-Führung die große Chance zum Gewinn desSatzes. Das DVV-Team vergab gleich zwei Satzbälle, auch der bisdahin starke Jochen Schöps scheiterte an der spanischen Abwehr.
So kam die Mannschaft des italienischen Trainers Andrea Anastasi,der 1999 mit den Azzurri Europameister war, zurück ins Spiel. In derEuropean League hatte Deutschland noch drei von vier Vergleichengegen die Spanier gewonnen, dabei sogar zweimal einen 0:2-Rückstandaufgeholt. Dieses Mal gelang das nicht, weil in den entscheidendenSituationen auch im vierten Durchgang die nötige Konzentration undvor allem die Wucht fehlten. Wieder konnten ein Zwei-Punkte-Vorsprungkurz vor Schluss und ein Satzball nicht genutzt werden.
So bleibt den Deutschen, die als beste EM-Platzierung bishervierte Ränge (zuletzt 1993) vorweisen können, nur noch die kleinetheoretische Chance auf die erste Medaille. Doch dafür muss amletzten Zwischenrunden-Spieltag nicht nur Frankreich geschlagenwerden, sondern auch die Konkurrenz mitspielen.