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Verschiedene Optiken: Tipps für den Kauf von Objektiven

Von Sven Appel 20.08.2009, 07:11

Frankfurt/Main/Hamburg/dpa. - Digitale Spiegelreflexkameras verkaufen sich wie gute frische Brötchen am Samstagmorgen. In der Regel gehen die sogenannten DSLRs als Kit, also zusammen mit einem Standard-Objektiv, über den Ladentisch.

Diese Objektive decken in der Regel einen Brennweitenbereich zwischen 18 und 54 Millimetern (mm) ab - das reicht für viele Motive aus. Nur ist die Qualität der Objektive nicht die beste, im Hinblick auf ihre Lichtstärke etwa. Oft lohnt es sich daher, nach einer gewissen Zeit zusätzliche Objektive zu kaufen.

Genau das tun viele Leute: «Der Markt für Objektive wächst dank des Booms bei Digitalkameras», sagt Constanze Clauß vom Photoindustrie-Verband in Frankfurt. Beim Einzelverkauf liegen demnach Teleobjektive vor Weitwinkel- und Makro-Modellen. Worauf kommt es bei der Auswahl an? «Die Brennweite ist gar nicht so wichtig», sagt der Fotograf Ron Vollrath aus Hamburg, der sein Wissen auch in Seminaren an Volkshochschulen weitergibt. Er rät dazu, höhere Brennweiten auf verschiedene Objektive zu verteilen.

Für die meisten Hobby-Fotografen reicht es laut Vollrath, Brennweiten von 18 bis 200 mm abzudecken. Im Weitwinkel-Bereich könne noch ein Modell mit 17 mm Brennweite interessant für Innenaufnahmen sein. Es geht sogar noch extremer - etwa mit einem 10-mm-Weitwinkel. Das bietet zwar ungewöhnliche Gestaltungsmöglichkeiten. «Doch die Landschaftsmotive, die man damit aufnehmen kann, kommen einem dann doch zu selten vor die Linse», sagt Vollrath.

Wichtig ist dem Experten zufolge ein lichtstärkeres Objektiv. «Optimal wäre ein Wert von 2,8.» Lichtstärkere Objektive sind etwas größer und daher vergleichsweise schwer. «Das hat den Vorteil, dass sie besser in der Hand liegen - die Gefahr des Verwackelns wird eingeschränkt.» Ansonsten sollte bei Kameras ohne in das Gehäuse integrierten Bildstabilisator darauf geachtet werden, dass dieser im Objektiv steckt. Zu bedenken ist noch, dass Objektive mit besonders großen Brennweiten oft lichtschwach sind.

Neben Zoomobjektiven, die einen bestimmten Brennweitenbereich abdecken, gibt es Objektive mit fester Brennweite. «Wer zum Beispiel ein Objektiv für Porträts sucht, kann zur Festbrennweite greifen, weil beim Porträt ohnehin meist der gleiche Ausschnitt gewählt wird», erklärt die Foto-Expertin Verena Ottmann von der «PC-Welt». Außerdem sind Objektive mit Festbrennweite relativ lichtstark. «Dadurch sinkt die Gefahr von Verwacklungen.»

Constanze Clauß vom Photoindustrie-Verband rät, irgendwann auch Objektive zu ersetzen, die noch für die analoge Spiegelreflexkamera gekauft und verwendet wurden. Der Sensorchip einer DSLR stellt andere Anforderungen an das Objektiv als Film. Abgesehen davon sind aktuelle Objektive oft kürzer und leichter als ältere Modelle mit dem gleichen Brennweitenbereich.

Bei der Frage, ob das Objektiv ein Original vom Kamerahersteller sein sollte, gehen die Expertenmeinungen auseinander: Während Clauß eher zum Original rät, weil «da alles passt», kann es laut Ron Vollrath auch ein Produkt eines Drittherstellers sein: «Sigma, Tamron und Tokina zum Beispiel bauen ebenfalls gute Objektive.» Allerdings seien Originale stabiler im Wert - das ist interessant, wenn ein späterer Weiterverkauf geplant ist.

Zur Preisfrage: Wahrscheinlich gibt es weit mehr unterschiedliche Objektive als Brötchensorten. Daher lässt sich nicht pauschal sagen, was ein gutes Modell kostet. Verhältnismäßig teuer ist es aber im Einsteigerbereich, wo DSLRs für um die 500 Euro zu haben sind. Hier muss der Fotograf für ein gutes Objektiv oft noch mal das Gleiche einplanen.