Verletzungen vermeiden: Tipps für Freizeit-Kicker
Münster/dpa. - Fußball ist ein Sport mit hohem Verletzungsrisiko. Das gilt insbesondere für Hobbykicker: «Amateure beschleunigen von Null auf 100, ohne auf dem adäquaten Trainingsstand zu sein», sagte der Sportmediziner Klaus Völker.
Das Problem sei, dass viele den Sport unregelmäßig ausüben. «Dann gehen sie aber mit einem Riesen-Ehrgeiz an die Sache», so Völker, der an der Uni Münster Professor für Sportmedizin ist. Außerdem sei für viele Freizeitkicker «aufwärmen» ein Fremdwort. Schnell kommt es laut Prof. Völker daher zu Verletzungen - die Klassiker: Umknicken des Sprunggelenks, Kapsel- und Bänderdehnung bis hin zum Bänderriss. Auch das Knie wird in vielen Fällen überbeansprucht. Meniskusschäden und Kreuzbandrisse sind daher keine Seltenheit. Es drohen längere Ausfälle.
Hinzu kommt: «Beim Fußball wirken unerwartete Kräfte, Begegnungen zwischen Spielern können nicht kalkuliert werden.» Neben dem Training der Muskeln und der Kondition ist es dem Sportmediziner zufolge daher nötig, Koordination und Wahrnehmung zu schulen. Das geht zum Beispiel mit der sogenannten Bahnung.
Bei den Profis lässt sich diese Übung etwa beobachten, wenn sie am Spielfeldrand anlaufen und abrupt abstoppen. «Mit ihr simuliert der Sportler die Belastungssituation unter kontrollierten Bedingungen», erläuterte Völker. Auch Hobbysportler können auf diese Weise nach und nach lernen, kritischen Situationen zu entgehen - und sich dadurch unter Umständen langwierige Rehabilitationen ersparen.
Verletzten Freizeitkickern, die mit ihrem Schicksal hadern, rät der Sportmediziner, auf Ausreden zu verzichten: Wer dem schlechten Rasen, dem Wetter oder dem Gegenspieler die Schuld in die Schuhe schieben will, hat sein eigenes Manko vielleicht noch nicht erkannt. «In 80 Prozent der Fälle ist der Sportler selbst an seiner Verletzung Schuld.» Ins Positive gedreht, heißt das: Vorbeugen lohnt sich.