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UEFA-Pokal UEFA-Pokal: Weiterkommen ist Pflicht

Von Bernd Müller 14.10.2003, 14:44
UEFA-Pokal in der National Bank in Sevilla (Foto: dpa)
UEFA-Pokal in der National Bank in Sevilla (Foto: dpa) PA/epa

Hamburg/dpa. - Weiterkommen ist Pflicht: Mit dieser gemeinsamen Devise gehen Borussia Dortmund, der Hamburger SV und Hertha BSC in die Rückspiele der 1. Runde im UEFA-Pokal. Nach zuletzt sechs Siegen in sieben Pflichtspielen blickt der verhinderte Champions-League- Teilnehmer BVB dem Duell gegen den österreichischen Meister am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD) mit Zuversicht und Gelassenheit entgegen. Auch der ebenfalls mit einem 2:1-Bonus aus dem Hinspiel ausgestattete HSV glaubt fest ans Weiterkommen beim ukrainischen Vertreter Dnjepr Dnjepropetrowsk und weitere Zahltage im europäischen Fußball- Geschäft. Darauf wettet bei Hertha BSC derzeit niemand. Beim polnischen Debütanten Groclin Grodzisk ist die Gefahr einer Blamage für die in der Bundesliga sieglosen Berliner groß.

Nach den heftigen Wortgewittern von Manager Dieter Hoeneß («das Maß ist voll») und Trainer Huub Stevens nach dem trostlosen 0:0 im Hinspiel reisten die Herthaner nun eher kleinlaut in das 50 km von Posen entfernte Grodzisk. «Wir wissen selbst, in welcher Situation wir stecken», meinte Stevens einsilbig. Einen Teil seiner Hoffnung muss er daraus beziehen, dass Fredi Bobic endlich auch einmal im Hertha-Trikot an seine bei Hannover 96 oder erst am Samstag beim 3:0 gegen Island im Nationalteam gezeigten Leistungen anknüpft. «Ich kann mein Selbstvertrauen in schwierigen Situationen selbst rausziehen. Man muss eine Mauer um sich bilden, an der alles abprallt», meinte Bobic. Verteidiger Arne Friedrich erwartet in Andrzej Niedzielan jener Gegenspieler, der Hertha-Torwart Gabor Kiraly am Samstag beide Tore zum 2:1-Sieg Polens in Ungarn einschenkte.

Während Hertha weiter Regisseur Marcelinho fehlt, bieten sich für Trainer Matthias Sammer nach Genesung von Tomas Rosicky, Jan Koller und Juan Ramon Fernandez wieder personelle Alternativen. Trotz guter Ausgangsposition warnte er davor, die Aufgabe gegen die Austria zu leicht zu nehmen: «Das Geschrei möchte ich hören, wenn wir gegen Wien ausscheiden. Das wäre unwürdig für Dortmund.» Christian Wörns schlug in die gleiche Kerbe: «Wenn wir denken, die Partie gegen die Österreicher wird ein Selbstläufer, geht der Schuss unter Garantie nach hinten los.» Darauf setzt allerdings Austria-Trainer Joachim Löw seine Hoffnungen. «Mit uns rechnet niemand mehr, man hat uns abgeschrieben.» Da sein Team mindestens zwei Treffer erzielen muss, setzt der ehemalige Bundesliga-Coach auf eine offensive Ausrichtung. Sein Abwehrchef Frank Verlaat fällt wegen einer schmerzhafte Rippenprellung aus.

«Wir kommen weiter, weil wir klar besser sind», erklärte HSV- Torwart Martin Pieckenhagen vor dem Auftritt am Mittwoch (18.00 Uhr/DSF) in der 20 000 Sitzplätze bietende Arena von Dnjepropetrowsk. «Die Ukrainer müssen das Spiel machen und können sich nicht wie im ersten Spiel hinten reinstellen, denn sie brauchen ja ein Tor. Das eröffnet uns Räume für Konter», sagte Kurt Jara, der am Dienstag 53 Jahre alt wurde. Gefeiert werden soll erst nach dem Spiel. Mindestens das Erreichen der 3. Runde und drei Millionen Euro Erlös sind bei den Hanseaten als Saison-Ziel im UEFA-Cup festgelegt.

Über eine Personalie darf heftig diskutiert werden. Der österreichische Coach setzt nach längerer Verletzungspause auf der linken Seite auf Rückkehrer Bernd Hollerbach. HSV-Luxus: Der von Jara wegen seines Abwehrverhaltens nicht sehr geschätzte Nationalspieler Christian Rahn müsste wieder auf die Bank.