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UEFA-Pokal UEFA-Pokal: Bayern gucken «wehmütig» Champions League

Von Klaus Bergmann 17.09.2007, 15:59

München/dpa. - Auch ohne die großen Duelle mit RealMadrid oder dem AC Mailand bereitet dem Manager der neue FC BayernMünchen große Freude, mit Kopfschütteln und Unverständnis reagierteer am Montag auf erste Zweifel an der Übermacht des Tabellenführersnach zuletzt zwei sieglosen Spielen.

«Sind wir jetzt auf Platz 13 oder 14?», fragte sich Hoeneß bei derZeitungslektüre nach dem 1:1 im Top-Duell mit dem FC Schalke 04 undentgegnete: «Keiner aus der Vereinsführung des FC Bayern hat gesagt,dass wir alle Gegner in Grund und Boden spielen. Wir sollten alleaufhören zu glauben, dass wir alle Gegner aus dem Stadion fegen. Eswird auch für den FC Bayern kein Honigschlecken, deutscher Meister zuwerden.»

Trotz des überraschend guten Saisonstarts von Mannschaften wieArminia Bielefeld oder Eintracht Frankfurt bleiben für Hoeneß diedrei Top-Teams der vergangenen Saison die ersten Bayern-Jäger. «AmEnde werden die Gegner Stuttgart, vor allem Schalke und auch WerderBremen heißen. Da ist es ganz schön, dass die alle schon vier Punktehinter uns sind - mit unserem guten Torverhältnis sogar fünf.»

Auch wenn Hoeneß Stuttgart, Schalke und Bremen in der ChampionsLeague Erfolge wünscht, ist er gespannt, wie das Trio die großeBelastung anschließend in der Bundesliga wegstecken wird. «Jetztbeginnt die Champions League, jetzt müssen die reisen mit ihrem etwaskleineren Kader.» Erstmals nach zehn Spielzeiten nicht in EuropasKönigsklasse dabei zu sein, schmerzt alle beim deutschen Fußball-Rekordmeister. «Es ist extrem schade, dass wir nicht mitspielen. Aberwir haben uns die Suppe in der letzten Saison selbst eingebrockt unddie gerechte Strafe bekommen», bemerkte Hoeneß.

Die Strafexpedition heißt UEFA-Cup, in dem ein Einzug in dieGruppenphase Pflicht sei. «Wir müssen die Runde gegen BelenensesLissabon überstehen, mir ist wurscht wie», sagte Hoeneß vor demErstrunden-Hinspiel am Donnerstag in der Allianz Arena. Immerhin57 000 der 66 000 verfügbaren Karten sind schon verkauft für diePartie, in der die Münchner auf Miroslav Klose verzichten müssen. DerNationalspieler ist nach seiner Gelb-Roten Karte beim Halbfinal-Ausvon Werder Bremen im letzten UEFA-Pokal-Wettbewerb für das ersteEuropapokalspiel mit Bayern gesperrt. Angeschlagen sind Lucio, Markvan Bommel und Christian Lell.

Nach der Rekord-Investition von 70 Millionen Euro in neue Spielerist Hoeneß mit dem «status quo des Vereins total zufrieden». Beientsprechendem sportlichen Erfolg sei sogar finanziell «eventuell einGewinn am Jahresende» möglich. «Die wirtschaftlichen Risiken, die wireingegangen sind, davon träumen Real Madrid und andere Clubs.»

Das Ziel der Vereinsführung, nach der enttäuschenden letztenSaison für «schönen Fußball» sorgen zu wollen, sieht der Managerschon nach wenigen Wochen als erfüllt an. «Und der Aufschwung liegtnicht ausschließlich an Franck Ribéry», betonte Hoeneß angesichts derLobeshymnen auf den französischen Nationalspieler. Ausdrücklich lobteHoeneß auch die neuen Top-Stürmer Klose und Luca Toni, die zusammensieben der zwölf Bayern-Tore in der Bundesliga erzielt haben.