UEFA-Cup: UEFA-Cup: Liverpool mit Hamann mächtig unter Druck

Frankfurt/Main/dpa. - Dietmar Hamann steht mit dem FC Liverpool in der dritten Runde des UEFA-Cups mächtig unter Druck. Nach einer peinlichen Pleite am Wochenende im nationalen FA-Cup will sich der englische Rekordmeister am (morgigen) Donnerstag daheim gegen Levski Sofia ebenso auf internationalem Parkett rehalbilitieren wie der spanische Renommierclub FC Barcelona bei Brondby Kopenhagen. «Wir müssen uns alle zusammenraufen: Spieler, Trainer, aber auch die Fans. Es liegt an uns, etwas Positives zu leisten», betonte Ex-Profi Ian Rush vom Liverpooler Trainerstab vor dem Hinspiel in der Anfield Road. Die Rückspiele werden am 3. März ausgetragen.

Während auch Barcelona nach dem Ausscheiden aus dem nationalen Pokal «auf einen Wendepunkt wartet, damit wir endlich wir endlich wieder um die Meisterschaft oder einen anderen Titel mitspielen Können» (Mittelfeldspieler Philip Cocu), droht die Partie des hoch verschuldeten AS Rom beim türkischen Außenseiter Gaziantepspor zum Randgeschehen zu werden. Denn der 77 Jahre alte Club-Präsident Franco Sensi verhandelt weiterhin über einen Verkauf.

Ein Ölkonzern aus Moskau (NAFTA) bietet dem mit 250 Millionen Euro in der Kreide stehenden Club 400 Millionen Euro. «Davids und Vieri - die Geschenke der Russen», titelte die Gazzetta dello Sport am Mittwoch und spielte darauf an, dass mit dem Verkauf des Vereins Stürmerstar Christian Vieri, der mit Inter Mailand beim FC Sochaux antreten muss, und Edgar Davids vom FC Barcelona in die Hauptstadt wechseln könnten.

Spätestens seit dem 0:1 im FA-Cup-Achtelfinale beim FC Portsmouth weht Liverpools Trainer Gerard Houllier ein harter Wind seitens der Fans ins Gesicht. In der Innenstadt wurden sogar üble Beleidigungen und Beschimpfungen an Wände gesprüht. Der dreimalige UEFA-Pokal- Gewinner ist als Tabellen-Sechster der Premier-League zudem fern der Champions-League-Plätze. «Im Gegensatz zu dem, was einige behaupten, ist die Saison noch nicht für uns gelaufen», betonte Rush aber vor der Partie gegen Sofia, das sich Anfang des Jahres unter anderen mit dem ehemaligen 1860-München-Akteur Daniel Borimirov verstärkte.

Neben Hamann ist mit Markus Münch ein weiter deutscher Legionär im Einsatz, nachdem sich die Bundesliga-Clubs vorzeitig verabschiedet hatten. Mit Panathinaikos Athen tritt Münch beim französischen Pokalsieger und Tabellenvierten AJ Auxerre an, der auf National- Verteidiger Jean-Alain Boumsong verzichten muss (Bruch der linken Augenhöhle).

Eine Bewährungsprobe wird die Heimpartie gegen den FC Villareal für den UEFA-Cupsieger von 1999, Galatasaray Istanbul. Seit 1995 drohen die Türken als Tabellenvierter erstmalig die Champions League zu verpassen. Trainer Fatih Termin musterte daher in der Winterpause fünf Spieler aus, darunter zum Unwillen der Fans auch Kapitän Bülent Korkmaz, und setzt nun auf junge Akteure. Doch auch bei Villarreal sorgte der Trainer für Wirbel. Drei Tage vor dem Match erklärte Benito Floro seinen Rücktritt: «Es ist besser, wenn ich jetzt gehe, bevor die Situation eskaliert.»