1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Transferstreit: Transferstreit: Uli Hoeneß wirft VfB Stuttgart Vertragsbruch vor

Transferstreit Transferstreit: Uli Hoeneß wirft VfB Stuttgart Vertragsbruch vor

05.01.2005, 16:22

Stuttgart/dpa. - Uli Hoeneß hat dem VfB Stuttgart imZusammenhang mit dem geplatzten Transfer des Spielers PiotrTrochowski Vertragsbruch vorgeworfen. «Die wollten pokern und habenam nächsten Tag plötzlich 500 000 Euro weniger geboten alsabgemacht», sagte der Manager des Fußball-Bundesligisten FC BayernMünchen in einem Interview mit den «Stuttgarter Nachrichten»(Mittwoch-Ausgabe). Er sei auch Schwabe, aber vielleicht verstündeneinige in Stuttgart kein Deutsch. «Doch so ein Verhalten ist mit demFC Bayern nicht zu machen», sagte er.

Hoeneß bezeichnete das Verhältnis zum VfB als «beschädigt». Erwiederholte damit seine scharfen Vorwürfe vom Montag, als er dasVerhalten der Stuttgarter als schlechte Kaufmannsart kritisierthatte. Er sei ziemlich sauer, «weil die Stuttgarter am nächsten Tagnichts mehr von den Vereinbarungen wissen wollten».

Der deutsche Rekordmeister hatte von den Schwaben eine MillionEuro für den 20 Jahre alten Mittelfeldspieler gefordert, dieSchwaben 750 000 Euro geboten. «Wenn es nicht der VfB wäre, den icheigentlich mag, hätten wir Trochowski einfach zu dem Club geschicktund den Verein auf Zahlung verklagt. Das war schließlich eineVereinbarung, für die es Zeugen gab», sagte Hoeneß der Zeitung. DerSpieler ist inzwischen zum Hamburger SV gewechselt.

Zugleich riet Hoeneß VfB-Manager Jochen Schneider zum Rücktritt.Er würde an dessen Stelle «sofort meinen Dienst quittieren. So würdeich mich von meinem Club nicht brüskieren lassen.» Er wisse nicht,ob Schneider «was zu sagen hat». Hoeneß erklärte außerdem, vorerstkeine Lust mehr auf Transfergeschäfte mit dem VfB zu haben.

Mit Gelassenheit hat der VfB Stuttgart auf dieverbalen Attacken von Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß imZusammenhang mit dem geplatzten Transfer von Piotr Trochowskireagiert. «Es ging um den Transfer eines talentiertenNachwuchsspielers, der gut zu uns gepasst hätte. Aber um mehr auchnicht. Deswegen kann ich das Riesentheater nicht verstehen, das sichdaraus entwickelt hat», teilte VfB-Sportdirektor Herbert Briem amMittwoch auf der Homepage der Schwaben mit.

Hoeneß hatte dem VfB Vertragsbruch vorgeworfen: «Die wolltenpokern und haben am nächsten Tag plötzlich 500 000 Euro wenigergeboten als abgemacht.» Den Vorwurf, der VfB habe eine Fristverstreichen lassen, wies Briem zurück. «Es wurde von Seiten derBayern zu keiner Zeit eine Frist gesetzt, insofern konnten wir auchkeine versäumen. Für uns gilt weiterhin, dass nicht der, der amLautesten schreit, automatisch Recht hat.»

Grund für den geplatzten Transfer des 20 Jahre altenMittelfeldspielers waren nach VfB-Angaben unterschiedlicheVorstellungen hinsichtlich der Zahlungsmodalitäten. «Wir wollten dieaus unserer Sicht viel zu hohen Forderungen der Bayern nichterfüllen», sagte Briem.