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Tischtennis Tischtennis: DTTP erstmals ohne Medaille bei Mannschafts-WM

Von Gerhard Claar 02.03.2008, 16:45

Guangzhou/China/dpa. - Ohne Timo Boll hinkt der DeutscheTischtennis-Bund (DTTB) der Weltspitze ein gutes Stück hinterher. Beider Mannschafts-WM in China blieb das Europameister-Team als Siebtererstmals seit 2001 ohne Edelmetall. Die neu formierten DTTB-Damenverbesserten sich als Neunte gegenüber der Heim-WM 2006 in Bremen umzwei Plätze. China gewann wie erwartet bei der Olympia-Generalprobezweimal Gold. Nach den Damen (3:1 gegen Singapur) untermauerten dieHerren aus dem Reich der Mitte mit einem klaren 3:0 gegenDeutschland-Bezwinger Südkorea und dem 16. WM-Titel ihre Dominanz.

Auch ohne Medaille blickte der DTTB-Trainerstab zuversichtlich demolympischen Turnier entgegen. «Mit den Erfahrungen von Guangzhou sindwir in Peking gut aufgestellt. Mit Timo Boll können wir den vier WM-Medaillengewinnern Paroli bieten», sagte DTTB-Sportdirektor DirkSchimmelpfennig. Der Weltranglisten-Fünfte Boll, der wegen einerKnieverletzung schweren Herzens abgesagt hatte, hielt stets Kontaktmit seinen Kollegen, wollte das Abschneiden der von Verletzungspechgebeutelten Mannschaft zunächst aber nicht kommentieren. Der 26-Jährige verwies auf eine Pressekonferenz am Dienstag in Düsseldorf.

«Es hat großen Spaß gemacht, in so einem Team noch einmal eine WMzu spielen. Wir haben das Beste aus der Situation gemacht»,bilanzierte der für Boll nachnominierte Jörg Roßkopf sein 16. undvermutlich letztes WM-Turnier seit 1985. Die Glanzauftritte des 38Jahre alten Routiniers gegen Österreich (3:2) und Südkorea (1:3)waren die Höhepunkte aus deutscher Sicht. Die kurzfristigen Ausfällevon Bastian Steger und Christian Süß konnten aber weder Roßkopf nochder 19-jährige Hoffnungsträger Dimitrij Ovtcharov wettmachen.

«Die WM hat zum Schluss ganz schön an den Kräften gezehrt. Wichtigist jetzt die Regeneration und die Pflege der verletzten Spieler,damit wir so schnell wie möglich mit einer geordneten Olympia-Vorbereitung beginnen können», sagte Herren-Bundestrainer RichardPrause. Damen-Coach Jörg Bitzigeio hatte erstmals seit fast 20 Jahrenauf Rekordnationalspielerin Nicole Struse verzichtet. Er fühlte sichdurch sechs Siege und zwei Niederlagen gegen Hongkong (0:3) undRumänien (2:3) in seiner Personalpolitik bestätigt. «Die Veränderungder Struktur vor der WM war richtig», sagte Bitzigeio.

«Die Mischung mit zwei älteren und zwei jüngeren Spielerinnenstimmt», pflichtete ihm die überragende Wu Jiaduo aus Kroppach bei.Die Nummer 17 der Weltrangliste erlebte in ihrem Heimatland, wie sichChinas Damen zum 17. WM-Titel schmetterten. Beim 3:1 im Finale gegenSingapur hatten die Gastgeberinnen allerdings mehr Mühe als erwartet.Alle acht Medaillen gingen an asiatische Verbände, ein Beleg für diegroße Überlegenheit des Kontinents beim Spiel mit dem kleinenZelluloidball.