Tennis Tennis: Clijsters siegt in Miami und spielt effektiv wie nie
Miami/dpa. - Durch den dritten Turniersieg seit ihremComeback Ende August kehrt die 26-Jährige zudem erstmals wiederzurück in die Top Ten der Tennis-Welt. «Ich spiele besser als jezuvor», erklärte Clijsters nach dem 36. Turniersieg ihrer Karriere,«als Mutter muss man seine Zeit gut einteilen und im Training und imTurnier fokussiert sein, um genügend Zeit für meine Tochter Jada zuhaben.» Ihre zweijährige Tochter winkte vergnügt auf der Tribüne.
Kaum war der Coup in der Sonne Floridas vollbracht, freute siesich bereits auf die Heimreise nach Belgien. «Ich kann es kaumerwarten, zu Hause wieder eine ganz normale Mutter zu sein», verrietdie ehemalige Weltranglisten-Erste, die trotz des glanzvollen Siegesüber die hoffnungslos überforderte Venus Williams ihre begrenzte Zahlan Turnierstarts nicht erhöhen will. «Das Gleichgewicht zwischenTennis und Familie ist mir extrem wichtig», so Clijsters. 700 000Dollar strich sie für ihre Machtdemonstration in Miami ein.
Dabei hatte Venus Williams zuvor 15 Einzel in Folge und dabei dieTurniere von Dubai und Acapulco gewonnen. In Miami hatte sie zuletzt2001 triumphiert, doch diesmal war sie chancenlos. Mit Bandagen anbeiden Beinen kassierte sie vor den Augen ihrer Schwester Serena imzwölften Duell gegen Clijsters die sechste Niederlage. 30 vermeidbareFehler waren zu viel gegen die ehemalige Nummer eins, die von Beginnan aufs Tempo drückte. «Ich hatte körperlich nicht den besten Tag,dazu die vielen leichten Fehler, es war eine mentale Schlacht fürmich», analysierte Venus Williams, bereits dreimal Siegerin in Miami.
In der einseitigen Partie war Kim Clijsters nie gefährdet. Nichtnur die 17 Punkte in Serie im zweiten Durchgang waren ein deutlicherBeweis ihrer Überlegenheit. Nach dem emotionalen Halbfinal-Sieg gegenJustine Henin war das Endspiel für Clijsters «weniger anstrengend alsein Ausflug auf den Spielplatz mit ihrer Tochter», kommentierte die«New York Times» süffisant. Nur die Konstanz ist bei Clijsters nochein Problem. Ihren großartigen Siegen bei den US Open und in Brisbanestehen frühe Niederlagen bei den Australian Open und in Indian Wellsgegenüber - und jetzt stehen für sie die ungeliebtenSandplatzturniere an. «Auch darauf freue ich mich», erzählte diestrahlende Siegerin überraschend. Der Blickwinkel ändere sich eben,wenn man zu Hause eine Familie habe.