Tatort: Königskinder
Bremen/dpa. - Kommissar Stedefreund weint. Am Tatort liegt erwürgt die Frau eines Unternehmers, seine Ex-Freundin. Hauptkommissarin Inga Lürsen stürzt eine Treppe runter, beginnt eine Romanze mit ihrem Arzt und ist wie ausgewechselt.
Im neuen von Radio Bremen beigesteuerten ARD-«Tatort» mit dem Titel «Königskinder» an diesem Sonntag (20.15 Uhr) gibt Autor und Regisseur Thorsten Näter seinen Fahndern Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) «Spielfutter».
Näter verstrickt die Geschichte um ein verzwicktes Verbrechen mit dem Privatleben seiner Ermittler. Der Kommissarwird durch den Mord knallhart mit seiner Vergangenheit und mit einer verlorenen Liebe konfrontiert. «Ich habe versucht, Sonja zu vergessen.» Lürsen leitet nach ihrem Sturz die Ermittlungen nicht mehr grummelnd und traurig , sondern stellt sich lächelnd den täglichen Anforderungen. «Das Opfer ist tot, ich nicht, wozu die Aufregung», fragt sie ihre verdutzten Kollegen.
Ein Verbrechen mit tragischem Ausgang oder doch ein teuflischer Plan, Eifersucht, Rache oder Habgier als Motiv? Eine Serie von Einbrüchen erschüttert Bremen. In Bremerhaven wird bei einem solchen Überfall die Frau (Christine Kutschera) des Unternehmers Markus Mesenburg (Oliver Stokowski) erdrosselt. Einer der Einbrecher wird erschossen. Die Tote ist die Ex-Freundin von Stedefreund und Schwester eines seiner besten Freunde (Dirk Borchardt) von der Polizeischule. Dieser nimmt die Ermittlungen dann auch gleich in die eigene Hand und kreuzt die Fahndungen Stedefreunds.
Der Kriminalfall bleibt spannend bis zum Schluss. Die Ermittlungen ergeben zahlreiche Verdächtige. Ein Obdachloser (Lars Rudolph) rückt ebenso ins Visier der Fahnder wie die Sekretärin (Bibiana Beglau) des Unternehmers.
Für Näter, der auch die Bücher für fast 40 Folgen der ARD-Serie «Der Dicke» mit Dieter Pfaff geschrieben hat, war «Königskinder» der siebte «Tatort». Gedreht wurde in Bremen und Bremerhaven von Anfang Juni bis Anfang Juli vergangenen Jahres. Erstmals kommt auch die Filmmusik vom Näter. «Ich komme ja ursprünglich von der Musik, habe Geige und Bratsche studiert mit dem Ziel, Orchestermusiker zu werden und habe schon früher öfter Musik für meine eigenen Filme gemacht, so auch für meinen letzten "Polizeiruf 110".»