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Tatort: Der Fluch der Mumie

15.05.2010, 22:15

Hamburg/dpa. - Der Tag beginnt schlecht für Kommissar Thiel (Axel Prahl). Er hat frei und will sich im Bad seines Vermieters, Professor Boerne (Jan Josef Liefers), die Zähne putzen. Aus dem Wasserhahn quillt nur eine braune Pampe.

Unten im Keller streitet sich bereits Boerne mit dem Handwerker. Der Gerichtsmediziner schlägt gegenüber seinem Kollegen Thiel zu Beginn des neuen Münsteraner «Tatorts» mit dem Titel «Der Fluch der Mumie» an diesem Sonntag (20.15 Uhr, ARD) ungewöhnlicherweise freundlichere Töne an: Denn er weiß, dass Thiel im Haus seines Vaters eine funktionierende Dusche hat und lädt sich dorthin selbst ein. Vater Thiel (Claus D. Clausnitzer) entdeckt die beiden nackten Herren im Bad und erschrickt!

Er hat dann noch ein weiteres Schock-Erlebnis: Beim Entrümpeln einer alten Villa findet Thiel senior zufällig eine offensichtlich schon Jahrtausende alte Mumie. Den Auftrag zu der Aufräumaktion hatte Herbert Thiel von Judith Schorlemer (Marijam Agischewa), der Enkeltochter eines berühmten Archäologen, bekommen. Stammt die Mumie von einer Forschungsreise ihres Großvaters in den Nahen Osten?

Professor Wilfried Kastner (Justus von Dohnanyi), Leiter des Archäologischen Instituts der Universität in Münster, ist begeistert. Aufgrund der Inschrift auf dem Schrein vermutet er, dass die Mumie ursprünglich aus dem alten Persien stammt - eine archäologische Sensation. Oder etwa nicht?

Während Boerne sich für die Mumie interessiert und an der Echtheit zweifelt, muss Thiel auf seinen freien Tag wohl verzichten. Denn der Gefängniswärter Mathias Reinhard liegt tot im Keller seines Hauses. «Loch im Dach», diagnostiziert Thiel auch ohne Rücksprache mit seinem persönlichen Pathologen. Unfall oder Mord?

Vieles deutet darauf hin, dass Reinhard am Vorabend nicht allein gewesen sein konnte, denn auf seiner Fußmatte liegt noch eine zertretene Zigarettenkippe - und die kann recht leicht Andreas Lechner (Tobias Schenke) zugeordnet werden, der gerade tags zuvor aus dem Gefängnis entlassen wurde. Steht hinter dem Mord möglicherweise ein Racheakt?

Und weil Boerne und Thiel auf der Welt nicht allein sind, greift auch noch Silke Haller, genannt «Alberich» (ChrisTine Urspruch), Boernes Assistentin, in die Handlung ein, wenngleich unfreiwillig. Lange hat sie mit einem Gefängnisinsassen korrespondiert und sich mit ihm nach dem Tag seiner Freilassung auf ein Treffen geeinigt. Plötzlich steht der Mann bei ihr vor der Tür und begehrt Einlass: Es ist kein Geringerer als der mordverdächtige Andreas Lechner.

Kaspar Heidelbach («Das Wunder von Lengede») inszenierte mit dem «Fluch der Mumie» nach 1999 und 2001 seinen dritten ARD-«Tatort». Dieser Fall ist der 17. für das ungleiche Duo Thiel/Boerne, das durch seine komischen Dialoge bundesweit viele Freunde gewonnen hat und auch im «Tatort»-Vergleich die besten Quoten erzielt. Ein zweiter Fall mit den beiden (Arbeitstitel: «Gutsherrenart») wird voraussichtlich im September ausgestrahlt werden. Die Dreharbeiten dazu beginnen im Juni.