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Südafrika 2010 Südafrika 2010: DFB-Team bei WM-Auslosung in Topf 1

Von Arne Richter und Jens Mende 23.11.2007, 16:47

Durban/dpa. - Vorhang auf für Afrika: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist bei der Auslosung zur WM-Qualifikation im Topfder besten Teams gesetzt, aber der Weg nach Südafrika 2010 wird wohldennoch kein leichter sein. Die als riesige Afrika-Show inszenierteLos-Zeremonie am Sonntag (16.00 Uhr/ARD) in Durban könnte der DFB-Auswahl für die Ausscheidungsrunde ein schnelles Wiedersehen mit demalten Rivalen England bescheren. Bundestrainer Joachim Löw konnte dieReise in die zu einer Sicherheitsfestung verwandelten Hafenmetropoleam Indischen Ozean wegen einer Zahnoperation am Freitag kurzfristignicht antreten, durfte aber erleichtert zur Kenntnis nehmen, dass derDFB-Auswahl ganz dicke Brocken wie Weltmeister Italien sowieFrankreich oder Spanien erspart bleiben.

Auch ohne Löw flog der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit einerillustren Reisegruppe um Teammanager Oliver Bierhoff undGeneralsekretär Wolfgang Niersbach nach Südafrika, wo FIFA-BeraterHorst R. Schmidt und FIFA-Exekutivmitglied Franz Beckenbauer alsdeutsche Gesandte schon zuvor eingetroffen waren. «Es geht vor allemdarum, einen Eindruck vom Land zu bekommen. Nach der Auslosung stehtdann wieder die EM im Fokus», hatte Löw über den Kurztrip in den Kap-Staat gesagt, wo er von Assistent Hans-Dieter Flick vertreten wird.Das DFB-Großaufgebot ist auch als Respektbekundung gegenüber WM-Gastgeber Südafrika zu verstehen, für den die aufwendige Los-Prozedur im Internationalen Congress Centrum von Durban die erstegroße Nagelprobe sein wird.

1000 Sicherheitskräfte von Polizei und Militär wurden extraengagiert, um in Durban für Ruhe und Ordnung zu sorgen und die mehrals 3000 Gäste des Welt-Fußballs zu beschützen. «Die Show wird sichauf höchstem Niveau abspielen - wahrscheinlich dem höchsten, das wirje bei einer Vorrundenauslosung gesehen haben», sagte Weltverbands-Generalsekretär Jérome Valcke. Nach den ständigen Negativschlagzeilenüber streikende Bauarbeiter, unzureichende Transportwege und vorallem die gravierende Kriminalitätsrate wollen die Organisatoren denersten afrikanischen Gastgeber einer Fußball-WM unbedingt imperfekten Licht präsentieren. FIFA-Präsident Joseph Blatter kündigteeinen medienwirksamen Besuch der Stadionbaustelle in Durban an.

Auch beim DFB ist man sich der Bedeutung für Südafrika bewusst.«Wir gehen davon aus, dass die Gastgeber es schaffen. Es wird eineganz andere WM. Damit müssen die Beteiligten, aber auch die Zuschauerrechnen. Es ist Winterzeit, es sind andere Entfernungen. Nach denStraßenfesten in Deutschland wird es aufgrund derSicherheitsvorkehrungen sicher ganz anders sein. Aber wir müssen denKontinent Afrika und dem Land die Chance geben. Wir haben gesehen,was Fußball in Deutschland bewirkt hat - und hoffentlich auch dortbewirken kann», sagte Bierhoff.

Große Spannung verspricht die Auslosung, bei der 199 Teams insechs Kontinentalzonen ihren Qualifikationsgegnern zugeordnet werden.Nach Veröffentlichung der jüngsten FIFA-Weltrangliste am Freitag warklar, dass Deutschland neben Italien, Spanien, Tschechien, Portugal,Frankreich, den Niederlanden, Kroatien und Griechenland im bestenTopf gesetzt sein wird. Diese Gegner bleiben dem DFB-Team erspart,aber in Topf zwei befinden sich unangenehme Kontrahenten: England,Rumänien, Schottland, die Türkei, Bulgarien, Russland, Polen,Schweden und Israel befinden sich in dieser Lostrommel. Im drittenTopf lauern mögliche Favoriten-Killer wie die Schweiz, die Ukraineoder Serbien.

Für die europäische Ausscheidungs-Runde werden 53 Mannschaften inacht Sechsergruppen und eine Fünfergruppe gelost. Die Gruppensiegersind für Südafrika qualifiziert. Die besten acht Gruppenzweitenermitteln in einer Playoff-Runde die weiteren vier von insgesamt 13europäischen WM-Teilnehmern. Nur der Gruppensieg, der bei der geradebeendeten erfolgreichen EM-Qualifikation hinter Tschechien verfehltwurde, würde das Ticket für 2010 garantieren.