Studie in Leipzig-Grünau Studie in Leipzig-Grünau: Platte ist besser als ihr Ruf
Leipzig/dpa. - Das Leben in der "Platte" gefällt der Mehrzahl ihrer Bewohner. Die Zufriedenheit mit der Wohnqualität im Plattenbau sei so hoch wie seit der Wende nicht, teilte das Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle als Ergebnis einer Studie mit. Dabei waren 672 Einwohner des Leipziger Stadtteils Grünau befragt worden. Zwei Drittel von ihnen gaben an, sich in der Großsiedlung wohl zu fühlen. Auch das Klischee vom Armenviertel Plattenbau konnte widerlegt werden.
Demnach schwankt das durchschnittliche Einkommen pro Haushalt in Grünau zwischen 1 412 und 1 836 Euro pro Monat. Insgesamt liege es aber spürbar über dem Leipziger Durchschnitt von 1 436 Euro pro Monat, hieß es. Dennoch warnten die Soziologen: 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Miete die persönliche Schmerzgrenze erreicht habe. Zu DDR-Zeiten lebte fast jeder vierte Leipziger im Stadtteil Grünau. Seit der Wende schrumpfte die Bevölkerung in dem Gebiet von 85 000 auf 49 000 Einwohner. Der Abriss von ausgewählten Wohnblöcken wird akzeptiert. Wichtig sei jedoch, dass die Mieten dadurch nicht steigen, der Abriss begründet erfolgt und die Infrastruktur nicht zerstört wird, hieß es.