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Studentenfasching Studentenfasching: Wie der Spinat seinen Blubb bekam

Von Helmut Dawal 28.01.2001, 20:18

Köthen/MZ. - Das Schiff lief dann doch noch aus, wenn auch mit einer halben Stunde Verspätung. Dass der Studentenfasching in der Mensa der Hochschule Anhalt nicht ganz so pünktlich begann, hat schon fast Tradition. Doch bei der Reise durch die Weltmeere, die am Freitag Abend angetreten wurde, sollte es auf eine Minute früher oder später auch nicht mehr ankommen. Hauptsache, die Besatzung erreicht irgendwann ihr Ziel.

Und das gelang ihr dann nach einer reichlichen Stunde. Der 11er-Rat (die Studenten bevorzugen eine andere Schreibweise) hatte eine traumhafte Fahrt zur "Schmatzinsel" angekündigt. Traumhaft war sie, was die Darbietungen der junge Damen des Balletts anbetraf. Ihre Tänze kamen so gut an, dass fast jeder zweimal aufgeführt werden musste.

Eine Zugabe wurde auch beim Tanz der Kannibalen abverlangt. Den allerdings bestritten vier junge Herren, die dürftig mit einem Lendenschurz bekleidet waren und mit langen Messern herumfuchtelten. Wobei schon klar wurde, dass die Reise von Käpt'n Blaubär und Hein Blöd nicht ganz ungefährlich verlaufen sollte. Sie waren die Hauptakteure, erzählten dem Publikum von ihrer Reise, und zu den besonders spannenden Momenten sprangen sie auf die zu einem Schiff umgebaute Bühne, um die Szenen vorzuspielen. Was für viele Lacher und große Heiterkeit sorgte. Etwa, als Hein Blöd bei schwerem Seegang über die Reeling stürzte und ins tobende Meer segelte. Da war das Hilfegeschrei groß, doch bald nahte Hilfe in Gestalt eines kräftigen Rettungsschwimmers aus der Baywatch-Staffel, der Hein Blöd aus der Bredouille half. Der selbstlose Einsatz des Baywatchers sollte jedoch sein letzter gewesen sein. Er wurde von einem Haifisch gefressen - so ungerecht kann es in der Welt zugehen.

Zu großen Teilen schöpften die Programm-Macher aus dem schier unendlichen Fundus diverser Fernsehsendungen. Beispielsweise beim Thema Ernährung. Auch eine Crew braucht was zu essen. Der Schiffskoch wollte etwas besonderes anbieten und hatte Spinat gekocht. Nun fehlte ihm noch der "Blubb", der aber nicht in der Vorratskammer zu finden war. Also rannte der Smutje mit dem großen Topf, auf dem der Schriftzug "Mensa" zu lesen war, auf dem Deck hin und her, bis ihm eine Möwe die noch fehlende Zutat im freiem Fluge lieferte. Die Mannschaft durchschaute den Betrug aber schnell, Koch und Kapitän wurden daraufhin gefesselt und so an weiteren Missetaten gehindert.

Endlich am Ziel angekommen, entdeckte die Crew auch eine Schatztruhe voller Gold und Diamanten. So ohne weiteres konnten die Seefahrer ihren Fund aber nicht an Bord nehmen. Frei nach der Sendung "Wer wird Millionär?" mussten Blaubär und Hein vier Fragen beantworteten. Und dabei gingen sie so vor, wie es die Fernsehkandidaten auch tun. Die erste Frage schaffte man noch allein, bei der zweiten musste aber schon der Joker helfen. Und bei der letzten Aufgabe war sich der pummelige Blaubär auch nicht so recht schlüssig. Wo wird der heißeste Fasching gefeiert? Der Käpt'n konnte neben Großpaschleben und Wladiwostok auch Köthen wählen, gab die Frage aber vorsichtshalber an das Publikum weiter. Das entschied sich eindeutig, und so nahm die Fahrt ein gutes Ende.

Zum großen Finale ließ sich die nunmehr gemischte Tanzgruppe noch einmal stürmisch feiern. Viel Beifall zollte die närrische Studentenschaft auch all jenen, die für das lustige Programm gesorgt hatten. Danach wurde bis weit in den Sonnabend hinein ausgelassen gefeiert.